Startseite » The Drifter – Zusammenfassung der Geschichte

The Drifter – Zusammenfassung der Geschichte

by Pandur
Mick Carter beim eisigen Bad in den Mawson Docks

Kaum gab die Frachtwaggontür nach, blendeten Mick Scheinwerfer. Er verdankte es lediglich seiner blitzschnellen Reflexe, nicht im Kugelhagel unterzugehen. Sein schläfriger Reisegefährte hatte weniger Glück. Durch das grelle Licht erweckt, blickte er wie ein aufgeschrecktes Kaninchen in Autoscheinwerfer und wurde Sekunden später von Geschossen zersiebt. Lediglich Silhouetten von bewaffneten Gestalten ausmachend, hechtete Mick zur Dachluke und entkam über die Rückseite des Eisenbahnwagons. Im Schutze der Dunkelheit rutschte er einen Abhang hinab und landete dadurch wenige Meter seines ehemaligen Schlafzimmers. Einem Tunnel der Mawson Docks. Als Kind landete Mick hier. Bill zog ihn damals auf. Zu dessen Füßen endete soeben die Rutschpartie. Während Sirenen und Blaulicht die bewaffneten Verfolger vertrieben, schilderte Bill Mick Stories von amoklaufenden Kollegen und wie Polizisten das Obdachlosen-Center von Micks Exfrau dicht machten. Eigentlich hätte er darüber mehr wissen müssen als Bill. Aber seitdem Sarah und sein gemeinsamer Sohn vor fünf Jahren starb, verkroch Mick sich ständig in Schuldgefühlen. Tatsächlich lag es im kürzlichen Tod seiner Mutter begründet, dass er überhaupt nach Mawson heimkehrte.

Ausgerechnet in diesem misslichen Moment, gab der Akku seines Handys auf. Besonders ungünstig, da Mick nicht mal die neue Adresse seiner Schwester im Kopf hatte. Auf der Suche nach etwas zum Aufladen, stolperte Mick geradewegs Angela Grace in die Arme. Einer vielleicht 25-jährigen Redakteurin des Heralds, die Obdachlose mit Rumflaschen bestach. Sie versuchte eine Story aus den kürzlichen Entführungen dieser Vagabunden zu machen. Denn offenbar entführte jemand Landstreicher für abstruse Experimente. Die Polizei fand in den meisten Fällen nur noch deren Leichen. Aber ab und an kehrte ein lebender Landstreicher zurück, der dann hauptsächlich Unsinn plapperte. Die Polizei titulierte den vermeintlichen Täter, aufgrund seines merkwürdigen Hutes, als den Bucket Butcher. Doch Angela witterte einen anderen Hintergrund. Weshalb sie versuchte, den Tunnelbewohnern Informationen zu entlocken. Ein völlig sinnloses Unterfangen. Nachdem Angela Mick ein Ohr abkaute, verwies er sie an Bill vor dem Tunnel.

Prinzipiell schnitt Mick nur kurz ein Kabel aus einer alten Waschmaschine, bevor er ihr folgte. Aber in der kurzen Zeitspanne kehrten seine Verfolger zurück. Geduckt hinter einer Kiste, erhaschte Mick dieses Mal einen besseren Blick. In ihren schwarzen Anzügen und mit den Nachtsichtgeräten wirkten die Männer wie Navy Seals. Sie kidnappten Angela. Bevor Mick über seine nächsten Schritte entschied, überraschte ihn ein weiterer schwarzgekleideter Entführer von hinten. Der Gewehrkolben war das Einzige und Letzte, was Mick von dem Mann sah.

Seine Füße an ein Gewicht gebunden und mit einer Tüte über dem Kopf, versenkten die Männer Mick im eiskalten Wasser der Docks. In blanker Panik ergriff er sein Messer und begann, am Strick zu seinen Füße zu sägen. Aber die Kälte übermannte ihn augenblicklich. Mick wurde schwarz vor Augen. Er ertrank.
Unerwartet feuerten plötzlich sämtliche Neuronen in Micks Gehirn erneut los. Die soeben erlebte Szenerie wiederholte sich. Dieses Mal erinnerte er sich daran, die Luft anzuhalten und weitere Atemzüge aus einem umher schwimmenden Kanister aufzunehmen. Nur deshalb überlebte er. Verängstigt von weiteren Leichen am Seeboden, schwamm Mick zurück zur Oberfläche. Er verstand nicht wirklich, was geschah. Denn die Männer ermordeten ihn. Dennoch starb er nicht.

Im Versuch der gefrierenden Kälte zu entkommen, flüchtete Mick zurück in den Tunnel und improvisierte ein Feuer. Während das Blut allmählich in seine Finger zurück floss, suchte er eine Alternative zur Straße. Doch im kleinen Abwasserkanal des Tunnels, stieß er lediglich auf den leblosen Körper seines Freundes Bill. Mick schwor, seinen Tod zu rächen, doch wusste er nicht mal, wo er beginnen sollte. Nach Hinweisen suchend, schnitt er etwas aus dem Saum dessen Anzugs. Es war eine winzige Kassette. Ausgerechnet in diesem Augenblick, wo Mick mit dem gezückten Messer über Bills Leichnam verharrte, erhellten Scheinwerfer den Tunnel und ein Mann in gelbem Mantel schrie, er habe „ihn“ gefunden. Während der Neuankömmling seine Pistole zückte, duckte Mick sich hinter das brennende Fass. Improvisation rette ihm erneut das Leben. Aus einer von Angelas Flaschen einen Molotov-Cocktail bastelnd, entkam Mick im Schutz des Brandsatzes durch den Abwasserschacht.

Aus einem Gullydeckel auf die Straßen Mawsons kriechend, fand Mick sich ausgerechnet vor dem Zeitungsverlag wieder. Da Angela ihm zuvor steckte, der Herald würde für Stories zahlen, versuchte Mick sein Glück. Doch dank des kürzlichen Abwasserbads hielt die Rezeptionistin Mick für einen Penner und blockte sämtliche Versuche ab. Vielleicht war es auch besser so. Denn beim Verlassen des Gebäudes erhaschte er einen Blick auf die Morgenausgabe. Sein Foto mit dem Messer in der Hand über Bills Leichnam prangte auf dem Titelblatt. Scheinbar überführte ihn diese Aufnahme als den Bucket Butcher. Es war definitiv nicht Micks Tag.

Zumindest fand er durch die Todesanzeigen seinen Weg zum richtigen Friedhof. Nach Pisse und Alkohol stinkend, wohnte Mick an der Seite seiner Schwester der Zeremonie bei. Annie hoffte, er würde länger bleiben. Aber nachdem Mick ihr unauffällig die Morgenausgabe zusteckte und vom Rest berichtete, verstand sie seinen Widerstand. Während der Pfarrer zum Ende seiner Grabrede kam, schritt Mick zu Judith Urne vor. Erst als er sich den übrigen Trauernden zuwandte, erblickte er erneut den Mann mit der gelben Jacke. Der Mann deutete an ruhig zu sein und zeigte auf seine Waffe. Aber Mick dachte gar nicht daran, kampflos unterzugehen. Er presste Annie die Urne in die Hand und griff zum benachbarten Sparten. Mit kräftigen Schwüngen schlug er damit nach seinem Attentäter. Der Mann wich geschickt aus, sah dadurch Annies Angriff mit der Urne jedoch nicht kommen. Derweil sie die Pistole außer Reichweite kickte, steckte Mick ihr die Kassette zu und ergriff erneut die Flucht. Weit kam er jedoch nicht. Die schwarzgekleideten Gestalten umzingelten den Friedhof. Dem Rat seines imaginären Sohnes folgend, grub Mick sich tiefer in das Loch eines entwurzelten Baumes. Bereits nach wenigen Spartenstichen gab der Boden unter ihm nach. Mick stürzte Meter tief in eine uralte Grabkammer des Friedhofs.

You may also like

Cookies sind für die korrekte Funktionsweise einer Website wichtig. Wir verwenden diese zur Personalisierung von Inhalten und Anzeigen, zur Einbindung von sozialen Medien sowie für Zugriffsanalysen auf unsere Website. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärt ihr euch damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Klickt auf "Ich stimme zu" um dies zu akzeptieren oder lest "Datenschutzeinstellungen" zu den von uns verwendeten Arten von Cookies. Ich stimme zu Datenschutzeinstellungen