Beinahe 100 Jahre diente Demerian Titus nun bereits der Deathwatch. Die Häresie-Anschuldigungen seines vermeintlichen Bruders Leandros ließen ihn für Jahre im Gefängnis der Inquisition versauern. Ironischerweise wurde ausgerechnet Inquisitor Thrax, der damals Titus Urteil fällte, von Dämonen besessen und hingerichtet. Aufgrund Titus angeblicher Schande über die achte Kompanie, verlor der Captain Rank und Namen. Als Schwarzschild bekämpfte Nullus zwischenzeitlich die außerirdischen Bedrohungen des Imperiums. Auch im vierten Tyranidenkrieg rückte seine Squad somit aus, als die insektenartigen Raubtiere Kadaku überfielen. Einzig Erzmagos Nozick’s Einwand, die Bombardierung des Planeten abzubrechen, war dieser Einsatz zu verdanken. Denn dessen Aurora Projekt drängte die Space Marines dazu, die Tyraniden auf die altmodische Art auszurotten: mit Bolter und Kettenschwert.
Doch dieser Einsatz verlief nicht wie geplant. Bereits beim Anflug drangen Gargoyles durch die Frachtluke des Thunderhawks und entrissen Nullus seiner Brüder. Mit dem unfreiwilligen Sturz auf die Oberfläche des Dschungelplaneten, erging es dem ehemaligen Ultramarine noch besser als seinen Kameraden. Keiner von ihnen überlebte die folgenden Minuten und so bildete das Schwarzschild die letzte Chance zur Platzierung der Viren-Bombe. Obwohl Nullus der Abschuss mit dem Orbitalwerfer gelang, überrannten Tyranide währenddessen seine Position. Dem kleineren Getier erwehrte der Space Marine sich geschickt. Aber dann rückte ein Carnifex gegen ihn vor. Einen Schlagabtausch später durchbohrte der monströse Tyranid Nullus Brust. Hilflos in der Luft hängend, verlor der Space Marine langsam sein Bewusstsein. Das Letzte was er sah, war, wie Geschosssalven der ersten Ultramarines Kompanie, den Körper seines Mörders durchsiebten.
Das Nullus bzw. Titus an dem Tag seinen tödlichen Wunden nicht erlag, verdankte er einzig und allein einer Rubicon-Operation. Diese Grunderneuerung machte Titus zu einem Primaris Space Marine und damit stärker, schneller und widerstandsfähiger als je zuvor. Scriptor Magister Tigurius, der ersten Kompanie, fand bei seiner Untersuchung Titus Körpers keinerlei Anzeichen von Verderbnis. Nichts deutete auf das hin, wessen man dem Ultramarine einst bezichtigte. Deshalb befahl Ordensmeister Marneus Calgar die Rubicon-Operation und somit Titus Rückkehr als Ultramarine. Leandros, der zwischenzeitlich zum Ordenspriester der zweiten Kompanie aufstiegt, missfiel das zutiefst. Er schwor Titus im Auge zu behalten und überließ ihn dann in die Arme seiner neuen Brüder der zweiten Kompanie.
Zum Lieutenant degradiert unterstand Titus von dem Moment an Captain Acheran und befehligte somit erneut eine Squad Marines. Sie setzten gewissermaßen die Aufgabe fort, bei welcher Titus zuvor beinahe verstarb. Begleitet von Sergeant Gadriel und Chairon rettete Titus in den folgenden Stunden Mechanicus Erzmagos Nozick und dessen Forschungsdaten, aus einer von Tyraniden umzingelten Anlage. Das Space Marine Trio war gerade im Begriff, zu einem anderen Hilferuf zu eilen, als Nozick’s Thunderhawk überraschend in der Luft explodierte.
Mit Sprungmodulen und Meltaladungen ausgerüstet, bahnte sich der Trupp einen Weg durchs Feindgebiet zur Absturzstelle. Doch für Nozick kam jede Hilfe zu spät. Der lebloser Körper des Erzmagos ruhte am spitzen Ende eines Pfahls. Rote Glyphen und das Wort Imurah zierten das Schiffswrack, was Titus umgehend zu untersuchen versuchte. Aber etwas aus dem Inneren des Schiffs zwang ihn in die Knie. Es schwächte den Space Marine. Gegenüber seinen neuen Brüdern tat er es als Folge seiner Operation ab. Eine schockierende Nachricht für beide. Sie fassten kaum, dass jemand zwei Tage nach solch einem radikalen Eingriff, bereits wieder an der Front stand. Für Titus war der Behälter, welchen der soeben eingetroffene Techpriester barg, jedoch von größerem Interesse. Er löste eindeutig seine Schmerzen aus. Nicht nur das. Es drängte sich die Frage auf, warum die Attentäter Nozick hinrichteten, jedoch diesen Behälter zurückließen. Während der Inhalt für den Techpriester das Wichtigste zu sein schien.
Diese Frage stellte Titus, bei ihrer Rückkehr auf die Schlachtbarke Resilient ebenso Captain Acheran. Der kannte die Antwort ebenso wenig. Acheran wusste lediglich zu berichten, dass es sich um ein streng geheimes Waffenprojekt handle. Was jedoch ohne den daran arbeitenden Nozick wertlos sei. Genau aus diesem Grund entsandte Captain Acheran Titus Squad, dessen Lehrling, Morias Leuze, ausfindig zu machen.
Für den Ordenspriester war die Nachricht eines zusammenbrechenden Titus ein gefundenes Fressen. Leandros glaubte erneut, die Verderbnis würde Titus Seele auffressen, ordnete eine detaillierte Untersuchung durch Magos Galeo an und befahl Titus Brüdern ihn genauestens im Auge zu behalten.
Ungeachtet dessen brach die Squad zur Orbitalplattform über Avarax auf, um Magos Leuze’s Peilsender zu lokalisieren. Während Titus diesen am Computer suchte, durchforstete er ebenso die Datenbank nach Projekt Aurora. In dem Datenwirrwarr leuchteten verschiedene Unterordner auf: Rekonstruktion, Graia, Drogan. Sie bestätigten Titus schlimmste Befürchtungen. Rekonstruktion beschrieb, wie die Techpriester die kristallene Energiequelle, die er vor einem Jahrhundert dem Erzfeind entriss und zerstörte, wieder zusammensetzten. Der Ultramarine wollte sie sofort erneut vernichten. Aber bevor er dessen Fundort ausfindig machen konnte, brach der Energiekern der Orbitalplattform zusammen.
Chairon und Gadriel sagte Titus nichts von all dem. Nicht nur weil Leandros seine Akte versiegelte und Titus zur Verschwiegenheit verpflichtete. Sondern ebenfalls, weil der ehemalige Captain seine Fehler auf Graia nicht zu wiederholen beabsichtigte. Doch diese Verschwiegenheit machte seine beiden neuen Kameraden nur neugieriger. Sergeant Gadriel spekulierte bereits, etwas würde mit Titus nicht stimmen, weil er die Abzeichen der Deathwatch trug, es jedoch keine Aufzeichnungen über diesen Dienst gab. Für den Moment blieben Gadriel’s Fragen aber unbeantwortet. Ähnlich wie Titus‘. Zwar schilderte er Captain Acheran von den katastrophalen Auswirkungen des dunklen Gottesfragments auf Graia, doch waren diesem die Hände gebunden. Der Primarch selbst genehmigte Projekt Aurora.
Zumindest für Gadriel und Chairon änderte sich die Lage etwas, bei der folgenden Befreiung Leuze auf Avarax. Zunächst stürzte ihr getroffener Thunderhawk ab. Eine beinahe alltägliche Hürde. Beim anschließenden Vorrücken auf den Tempel von Thassean, liefen sie Stoßtruppen Cadia’s über den Weg. Varellus, ein ehemaliger Kamerad Gadriels, verdutzen die Aussagen deren Anführers. Gadriel hielt sie in dem Moment bereits für Deserteure. Ein Verdacht, den Chairon bestätigte, als er das Unterarm-Tattoo ihres Gegenübers erblickte. Chairon’s „Überfall!“ Schrei kam jedoch zu spät. Zwar schoss Varellus noch auf den Cadian, doch zündete der gleichzeitig einen Sprengsatz und richtete Gadriel’s Kamerad dadurch hin. In der folgenden Sekunde griffen Chaos Space Marines der Thousand Sons Legion an. Selbstverständlich behauptete sich das Trio gegen ihren Erzfeind. Aber viel wichtiger war, dass Lieutenant Titus dadurch sein Schweigen brach. Er offenbarte Chairon und Gadriel, das Artefakt, dem sie nachjagten sei Chaos-Ursprungs und es würde lediglich noch existieren, weil ihre Führung glaubte, dessen Macht kontrollieren zu können. Einen Gedanken, den Titus nicht teilte. Morias Leuze versuchte dessen Gefahrenstufe hingegen herunterzuspielen, als das Trio ihn einsammelte und zurück zur Schlachtbarke brachte. Lediglich von Titus Namen schien er beeindruckt. Denn Leuze kannte den Bericht eines Artefakt-zerstörenden Captain Titus.