Bevor sich ihre Wege wieder trennten, überließ Orkos dem Spartaner einen Eidstein. Aufdass er sich bei der kommenden Gefangennahme selbst aus dem Furien-Gefängnis befreien könne. Über Archimedes Prüfungen hinweg, arbeitete Kratos sich in die Spitze der Apollon Statue vor. Mit Hilfe von Aletheias Amulett drehte der weißhäutige Krieger die Zeit des Bauwerks zurück, reparierte so die monumentale Statue und hob letztlich sogar die gigantische Laterne vom Meeresboden.
Aber als sich der goldene Käfig öffnete, in dem die Furien Aletheias Augen der Wahrheit verbargen, schnappte Tisiphones Falle zu. Kratos fiel erneut einer Illusion zum Opfer. Und dieses Mal würde Orkos nicht zu seiner Rettung eilen. Wie zuvor fesselte Alekto den Krieger mit ihrem schwarzen Schleim an den Boden. Ein Angriff, den Kratos dieses Mal jedoch erwartete. Dank Orkos Eidstein, stürmte er eine Sekunde später bereits weiter auf Alekto zu. Bis auf zwei Meter kam er an die Furienkönigin heran. Dann entriss Daimon ihm den Eidstein und im nächsten Augenblick machte ihn die zweite Schleimwelle bewegungsunfähig. Der vereinten Macht aller drei Furien hatte Kratos nichts entgegen zu setzen. Zufrieden verschleppten die Furien ihn in das gewaltige Gefängnis, des hundertarmigen Aigaion. Dort wollten sie die Seele des Kriegers so lange foltern, bis er auf seinen Platz an Ares Seite zurück zu kehren gewillt war.
Mit Schlägen und einer Armee von Käfern, rächte sich Megaira die folgende Tage für den Verlust ihres rechten Arms. Doch gerade als Alekto die Folter unterbrochen hatte, beging Megaira einen Fehler. Ihr nächster Hieb zerbarst die Ketten, welche Kratos in die Knie zwangen. Der gewonnene Spielraum erlaubte es dem Spartaner, beim folgenden Angriff die Kette seiner Rechten um die Insektenarme der Furie zu schnüren. Die gebündelte Kraft beider, riss die erste Chaosklinge aus ihrer steinernen Verankerung. Eine Sekunde später, zog Kratos bereits mit beiden Armen an der zweiten. Auch der Fels gab nach und die freigewordene Klinge raste unaufhaltsam Megairas Bauch entgegen. Verwundet ergriff die Insektenarmige Furie sofort die Flucht.
Bis zum überdimensionalen Schädel des Hekatoncheire jagte er ihr nach. An dem Ort machte die Furie sich ihre Gedankenkontrollierende Käfer zu nutze. Die grünlichen Biester krabbelten in Aigaions Auge und verwandelten so den Kopf des hundertarmigen Monstrums in Kratos Gegner. Eine Sekunde darauf, wich der Spartaner auf einer Steinplattform bereits den Bissen Aigaions aus. Aber Kratos stieg nicht ohne Grund in kürzester Zeit zum erfolgreichsten General Spartas auf. Sein Kampfgeschick war ungemessen. Kurzerhand verwandelte er eine ebenfalls von Megaira kontrollierte Hand Aigaions in seine Waffe. Auf dem Insekten-infizierten Handrücken ritt Kratos der Furie entgegen, schleuderte ihr die erste Chaosklinge in die Brust, zog sich mit dieser empor und ließ dann die zweite folgen. Augenblicke später schleuderte er die türkis-farbene Furie vom Kopf und folgte ihr mit gezückten Klingen voraus. Der Aufprall und die damit einhergehenden Schwertwunden beendeten Megairas Dasein ein für alle Mal.
In Alektos privaten Gemächern entbrannte wenige Zeit später die finale Schlacht. Die Furienkönigin nahm ihre Seeungeheuer-Form an, während Tisiphone den passenden Austragungsort dafür formte. An einem der gewaltigen Fangarme hängend, beobachtete Kratos, wie sich ein Meeresstrudel vor im auftat und unaufhaltsam ein Schiff nach dem anderen verschlang. Aber Nichts konnte den Spartaner von seinem Ziel abbringen. Mit gezückten Klingen voran, hechtete er von Arm zu Arm und schlitzte einen nach dem anderen auf. Nach einem kurzen Tauchgang brachte er Alekto die erste Kopfwunde bei. Um den Krieger abzuschütteln, steuerte die Furienkönigin aufs Zentrum des Strudels zu und vollzog einen Kopfsprung vor der dort liegenden Steinplattform. Die Arme des Kraken droschen von allen Seiten auf abgesprungenen Kratos ein. Doch der Spartaner ließ nicht vom Kopf ab. Er nutzte die Krakenarme zu seinem Vorteil, schwang sich an diesen erneut Richtung Kopf und stach Alekto das linke Auge aus. Mit den Chaosklingen immer noch im Kopf steckend, hechtete Kratos zu einem benachbarten Schiff und riss den Kopf der Furie zu sich. Der Bug des Schiffes durchbohrte Alektos Unterkiefer. Sekundenbruchteile darauf vergrößerte er bereits das bestehende Loch des Schädels mit den hakenden Bewegungen seiner Klingen. Es dauerte nicht lange, bis Alektos Monstergestalt schwand und ihr menschlicher Körper auf der Steinplattform zusammensank.
Im gleichen Augenblick ritt Tisiphone mit Daimon heran. Aber in der selben Sekunde, hatte Kratos bereits die von Alekto erbeuteten Augen der Wahrheit zur Hand. Er packte Daimon bei den Füßen, schlug ihn links und rechts mit dem Kopf auf den Steinboden und versetzte ihm dann mit den Augen den vernichtenden Schlag. Benebelt taumelte Tisiphone auf den Spartaner zu. Geradewegs in seine Faust. Unfähig zu kämpfen, stolperte die Furie wieder rückwärts und wechselte zu ihm vertrauten Personen, um den Spartaner zu verwirren. Doch selbst das Ebenbild seiner geliebten Lysandra, brachte Kratos nicht ab von seinem Ziel. Er würgte Tisiphone einige Sekunden, dann brach er ihr mit der vollen Kraft beider Hände das Genick.
Kaum sackte die dritte Furie leblos zusammen, raffte Alekto sich für einen finalen verbalen Angriff auf. Kratos gab ihr den Rest, indem er seine beiden Chaosklingen in ihrer Brust vergrub. Alektos letzte Worte beteuerten, ihr Tod würde ihn nicht vom Wahnsinn erlösen. Eine Warnung, die sich Tage später bestätigte.
Mit den Andenken seiner Tochter und Frau in der Hand, kehrte Kratos in seine Heimat zurück. Der Sohn der Furien, stand ihm dort zur Seite. Aber nicht mit frohen Botschaften. Wie er berichtete, machten ihn seine Mütter, kurz vor ihrem Tod, erneut zu Kratos Eidhüter. Ares verfügte weiterhin über ihren Bund. Orkos war der einzige Freund, den Kratos hatte. Doch es gab keinen anderen Weg, Ares Macht zu brechen, als Orkos zu töten. In Erwartung eines ehrenvollen Todes, überreichte ihm der Eidhüter einen Dolch. So schwer es ihm auch fiel, nahm Kratos ihn entgegen und stach zu.
Orkos schied dahin und mit ihm brach der Bluteid, den Kratos Jahre zuvor leistete. Aber mit seinem Verschwinden, kehrte ebenso die volle Erinnerung zu dem Spartaner zurück. Das Blutbad, das er anrichtete. Bei dem er Frau und Tochter gedankenlos abschlachtete. Visionen, die Kratos zeitlebens heimsuchen sollten.