Verso schmiedete tatsächlich eine Intrige. Jedoch nicht gegen Maelle, sondern seine eigene Familie. Er verbarg sich, während das rothaarige Mädchen ihren Weg zu einer weiteren Version des Dessendre Herrenhauses fand. Wie erwartet, öffnete die gesichtslose Gestalt der Malerin für Maelle die Pforte. Darauf sinnte Verso hin. Er ließ seine Tarnung fallen und stürmte auf die Malerin los. Doch dieses Mal schlug Renoir ihn zurück. Der grauhaarige Mann hielt seinen Sohn davon ab, seiner Mutter Aline auch nur ein Haar zu krümmen. Die beiden Männer stritten darum, welcher Zyklus durchbrochen werden müsste. Worte, die für Maelle kaum Sinn ergaben. Aber der Rothaarigen lag ohnehin mehr daran Renoir niederzustrecken. Glücklicherweise schlossen im selben Moment Lune, Sciel und Monoco zu ihnen auf. Wodurch der Racheakt begann.
Eine Aussichtslose Schlacht. Renoir schien in der Tat unbezwingbar. Nachdem er die Gruppe mit einer Explosion zurückschlug, stürmte Maelle allein auf ihn los. Was Renoirs wütende Frage auslöste, warum sie nicht akzeptieren könne, wer sie sei? Als er erneut zum Schlag ansetzte und Verso wie üblich dazwischen grätschte, fror wieder die Zeit ein. Alicia, das weißhaarige Mädchen, und Maelle waren die einzigen, welche die folgenden Begegnung erlebten. Maelle gegenüber tretend, nahm Alicia ihre Maske ab und offenbarte dadurch, genau wie Maelle auszusehen. Lediglich mit einem verbrannten Gesicht und einem fehlenden Auge. Alicia ergriff Maelles Arm und zeigte ihr durch diese Verbindung, wie das Feuer einst im Dessendre Anwesen ausbrach. Offensichtlich verletzte es nicht nur Alicia, sondern ebenso Verso. Denn seine klagenden Schreie drangen ebenso durchs Feuer. Im nächsten Augenblick schritt die weißhaarige Alicia zurück ins Herrenhaus und löste sich mit diesem sowie Renoir auf.
Am Lagerfeuer bestätigte Verso Maelles Vermutungen. Alicia verlor wirklich bei einem Brand Stimme und Gesicht. Sie half ihm Jahre zuvor, weshalb er gehofft hatte, sie würde sich erneut auf seine Seite schlagen. Familie ist eben kompliziert. Außerdem betrachtete er Renoir, Aline und Alicia nicht länger als solche. Ihre Wege trennten sich bereits vor Jahrzehnten. Auch wenn besonders Sciel ihm die vorangegangene Lüge übel nahm, beunruhigte Verso mehr die ausweglose Situation. Maelle als Köder zu verwenden und so die Malerin im Anwesen zu stellen, repräsentierte laut Verso den einzigen Weg, seine Mutter zu bezwingen. Lune hielt dagegen. Die Aufzeichnungen von Expedition 58 offenbarten eine Alternative. Einen Weg, welchen ihnen der gesichtslose Kurator später bestätigte. Mit einer immensen Menge Chroma, könnte er eine Waffe schmieden, welche die Barriere des Monolithen zerstöre.
Einst versuchte Verso das bereits. Deshalb war er überzeugt, es sei unmöglich! Die einzige Quelle mit derart viel Chroma bildeten die Monolithen-Wächter, diese Axons. Kolosse von Größe sowie Stärke. Verso unterlag ihnen stets im Kampf, ungeachtet seiner Unsterblichkeit. Aber Lune hielt dagegen, jemandem sei es einst gelungen. Schließlich erhob sich der leblose Körper eines Kolosses in Alt Lumiere. Außerdem würde die Expedition zwangsläufig sterben, wenn sie es nicht versuchten. Ihr gesamtes Vorhaben fundierte auf aussichtslosen Schlachten. Warum also nicht bei dieser 1% Chance sterben? Verso kaum etwas zu verlieren. So plante er die Vorgehensweise. Von den drei noch existierenden Axons ragte einer buchstäblich in den Himmel. Was zu hoch in den Bergen und unerreichbar für die Gruppe schien. Sie mussten somit die Sirene und Visagen bezwingen, um ausreichend Chroma zu beschaffen.
Die überdimensionalen Visagen enthüllten sich als reine Fassade des eigentlichen Axons, dem Maskenhüter. Er zeigte ihnen die verschiedenen Seiten einer Maske auf und sprach in Rätseln. Sciel durchschaute sein Spiel als erstes. Sie erkannte, die ihr auferlegte Maske sei sie selbst und drückte diese deshalb dem Maskenhüter auf. Wo zuvor zahllose Schwerthiebe versagten, streckte die Berührung dieser einen Maske den Hüter nieder.
Am folgenden Abend wollte Lune die zurückgebliebene Maske des Hüters dem Kurator zu übergeben. Doch weigerte sich dieser, die Maske von ihr entgegen zu nehmen. Er bestand darauf, Maelle solle sie übergeben. Als wüsste er, was geschehen würde. Seiner Forderung folgend, schritt das rothaarige Mädchen zur Tat und erblickte so das wahre Gesicht des Kurators. Er war Renoir. Aber ein anderer Renoir. Nicht gebrandmarkt von den Ereignissen. Maelle verstand weiterhin nicht, was vor sich ging. Verso pflichtete ihr bei, sein Vater fördere auch seine Albträume zu Tage.
Ein ähnliches Spiel wie zuvor, zeichnete sich beim zweiten Axon ab. Einer gigantischen tanzenden Marionette in malerischem Gewand. Sie bezirzte die Gruppe mit Gesang und Illusionen ihrer verstorbenen Geliebten. Lebensgefährten, Nachkommen und Eltern gleichermaßen. Lune gab vor ihren Liedern zu unterliegen. Den Lauten folgend, erklomm sie die Hand der Sirene, ließ sich hoch zu deren Kopf tragen und entlud eine gewaltige Explosion in die Quelle der Laute. Der gewaltige Axon zerfiel umgehend in sein Chroma und hinterließ lediglich ein Tuch.
Die folgende Übergabe legte Maelle weitere Rätsel auf. Erneut stoppte die Zeit. Aber dieses Mal erschien ihr die bruchstückhafte und gesichtslose Gestalt der Malerin. Für einen Sekundenbruchteil erspähte Maelle darin Alines wahres Gesicht. Echte Antworten erhielt sie nicht.