Drei Jahre waren seit dem Beacon Mental Hospital Zwischenfall vergangen. Drei Jahre in denen Sebastian Castellanos seinen Job verlor und unaufhaltsam nach Mobius suchte. Aber vor allem nach seiner vermeintlichen Partnerin Juli Kidman. Doch alles was Sebastian fand, war mehr Whiskey. Seine Schuldgefühle Lily nicht gerettet haben zu können, ließen ihn eine Flasche nach der anderen leeren. Sich zu Tode trinkend, lass Juli ihn eines Abends auf und konfrontierte ihn mit der Wahrheit. Myra hatte, mit ihren wilden Verschwörungstheorien, die im Ende ihrer gemeinsamen Ehe resultierten, Recht behalten. Ihr Hausbrand war inszeniert gewesen. Mobius hatte ihn verursacht. Denn Lilys kindlicher uneingeschränkter Verstand machten sie, genau wie einen Psychopathen, zu idealen Kandidaten. Mit Lilys Hilfe war Mobius in der Lage gewesen eine imaginäre Welt für tausende Menschen zu erschaffen. Damit war selbstverständlich das Gedanken-kontrollierende STEM System gemeint. Mobius hatte Ruviks Prototypen benutzt, um eine neue Version von STEM zu produzieren und Lily entpuppte sich als der stabilste Kern-Kandidat, den sie je testeten.
In den letzten Jahren hatte Lily eine virtuelle Welt kreiert, in der unzählige Menschen lebten. Aber gut eine Woche zuvor, hörte Lily auf Signale auszusenden. Ihre STEM Umgebung, die Kleinstadt Union, stürzte ein. Mobius hielt das zunächst für eine unbedeutende technische Fehlfunktion. Weshalb sie ein 5-köpfiges Rettungsteam nach Union entsandten. Doch auch zu ihnen riss der Kontakt ab. Mobius Chef, der Administrator, gab Sebastian eine Chance, die er Minuten zuvor glaubte nie bekommen zu können. Er sollte seine Tochter retten. Dieses Mal nicht aus dem Feuer, sondern der zerfallenden Welt von STEM. Juli Kidman war Sebastian Beim Einstieg behilflich. Kurz vor seinem Eintauchen, wies sie darauf hin, dass jemand anders darin auf ihn warten würde.
Union offenbarte sich Sebastian als eine ebenso zerstörte Stadt wie Krimson City Jahre zuvor. Straßenteile brachen vor ihm weg und Gebäude hingen auf physikalisch unmögliche Weise vom Himmel. Langsam aber sicher entdeckte er, was mit Mobius Rettungsteam und deren Sicherheitseskorte geschehen war. Ihnen war die Auflösung der Stadt nicht entgangen. Bei der Errichtung von Stabilisierungsemittern, machten ihnen jedoch mehr und mehr zu Ungetümen verwandelte Einwohner zu schaffen. Weshalb Ryan Turner vom Union Sicherheitsteam sie im Besucherzentrum zusammen trieb und hinrichten wollte. Stephano Valentini durchkreuzte diesen Plan. Der psychopathische Künstler verwandelte Ryan in eines seiner perfiden Kunstwerke. Er schoss ihm das Gehirn raus und fror den Moment der Exekution, mit all seinen blutigen Details als virtuelles Foto ein.
Liam O’Neal, den Techniker der Mobius Mannschaft, fand Sebastian lebend. Er lenkte Sebastian durch das Marrow. Einem Tunnel-Labyrinth für das Überwachungspersonal von Union, was sämtliche Teile der Stadt über kurze Korridore miteinander verband und ihm so die Möglichkeit gab zu Stephano im Theater aufzuschließen. Dort hielt der Fotograf Lily gefangen, denn durch sie erhielt er die Macht seine „Kunstwerke“ zu erschaffen. Yukiko Hoffman, die Psychologin des Mobius Teams, die Sebastian auf dem Weg zum Theater fand, erläuterte ihm diesen Punkt genauer. Lilys Angstzustände verstärkten Stephanos psychopathische Persönlichkeit und ließen ihn so die Gräueltaten vollbringen. Das Merkwürdige daran war, dass jedes Individuum, was Mobius in STEMS Welt schickte, eine Reihe psychologischer Tests durchlaufen musste. Stephano hätte diese nie bestehen können. Wie war der psychopathische Fotograf also in die Maschine gelangt? Die Antwort darauf bekam Sebastian teilweise, als er das Theater betrat. Stephano hatte unzählige Einwohner in weiße Anzüge gekleidet und in den Zuschauerrängen platziert. Jeder von ihnen trug einen schwarzen Sack über dem Kopf und war selbstverständlich gefesselt. Der Künstler selbst suhlte sich im Scheinwerferlicht der Bühne. Er offenbarte, dass der Kern sicher war. Staphano hatte Lily auf SEINE Anweisungen hin verschleppt. Doch als er das Ausmaß ihrer Macht erkannte, wollte er Lily nicht mehr hergeben. Sein Kunstwerk war ihm wichtiger, als der persönliche Vorteil seines Auftraggebers. Bevor Sebastian eine Antwort bekam, wer dieser Auftraggeber war, verwandelte Stephano das Theater in sein größtes Kunstwerk. Bomben um die Hälse der Zuschauer verwandelten sie in Stephanos Purpur Periode. Blutfontänen schossen aus ihren Hälsen und froren in der nächsten Sekunde ein. Was Sebastian als entsetzlich krank ansah, betrachtete Stephano als ein wundervolle Bouquet aus Fleisch und Blut.
Stephano mochte ein Psychopath und Mörder sein, aber das bedeutete nicht, dass seine Kamera im Duell mit Sebastians Revolver bestand. Der Ex-Cop jagte dem Künstler eine Kugel in den Kopf und machte ihn damit selbst zum letzten Kunstwerk. Die Kugel lüftete Stephanos Schleier der Illusionen und gab Lily frei. Nach Jahren ohne ihren Vater, schrie das kleine Mädchen bei seinem Anblick los. Alle hatten ihr erzählt, ihr Vater sei gestorben. Sie schenkte seinen Worten keinen Glauben und suchte stattdessen Schutz hinter den unzähligen Sitzplätzen des Theatersaals.
Sebastians Suche wurde von einer weißgekleideten Gestalt unterbrochen. Sie wirkte ähnlich wie Ruvik Jahre zuvor, doch weniger verstümmelt und dafür sonderbar flüssig. Die Türen des Saals schmolzen unter ihrer Berührung dahin und formten eine blubbernde Masse am Boden. Dann legte sie ihre Kapuze zurück. Es war Myra, Sebastians Exfrau und Lilys Mutter. Aber sie schien anders, bösartiger. Myra schleuderte Sebastian zurück, erschuf einen Abgrund und zusammen mit einem monströsen weißen Gebilde aus Armen verschwanden sie und Lily darin.
Sebastian stürzte in selbiges Loch und erwachte im Polizeirevier. Seinem sicheren Ort innerhalb STEMs. Julis letzte Worte halten durch seinen Kopf. Es würde jemand auf ihn in der Maschine warten. Juli hatte gewusst das Myra da war! Sein Funkgerät versagte. Er konnte keinen Kontakt mit Juli aufnehmen. Noch etwas anders war merkwürdig. Der Spiegel, der für gewöhnlich als seine Pforte nach Union diente, war verschwunden. An seiner Stelle thronte ein Altar. Die Berührung des Altars versetzte Sebastian ebenfalls an einen anderen Ort. Jedoch höllenartiger als Union. Es war eine Mischung aus Gefängniszellen, Leichen und Kerzen, beinahe religiös. Eine mysteriöse Stimme belehrte Sebastian in diesem Gewölbe. Wie die Worte eines Priesters beschrieb sie den Leidensweg, der Sebastians Leben darstellte. Dann spukte der Gang, mit seiner schemenhaften Gestalt am Ende, Sebastian förmlich aus. Er kämpfte sich durch die Katakomben der düsteren Gefängniswelt, bis er der seltsamen Gestalt an einem Rednerpult erneut gegenüber stand. Der vermeintliche Priester bat Sebastian die Waffe zu senken. Er behauptete, sie hätten das selbe Ziel: Lily. Aber er wollte Sebastian nicht bedingungslos helfen. Er forderte ihn auf, ihn sich seiner Schar anzuschließen, im Austausch für seinen Weg zu Lily. Sebastian lehnte ab. Worte, die ihn zurück nach Union verschlugen.