Was die ersten 1.800 Jahre auf Kharak geschah, wurde nie überliefert. Aus dieser Zeit fehlten schlichtweg Aufzeichnungen. Aber im Verlauf der folgenden Jahrhunderte bildeten sich zahlreiche Gruppierungen in Form von Kiith Stämmen oder Häusern, welche sich, aufgrund verschiedener religiöser Ansichten, in Kriegen verstrickten. Die Technologie, der auf den Planeten stürzenden Schiffe, verhalf den Häusern, sich unterschiedlich schnell zu entwickeln. Im Jahr 1.106 des kharakischen Zeitrechnungssystems, also schätzungsweise 3.000 Jahren nach Entstehung der Menschen, entsandte das wissenschaftlich orientierte Haus S’jet den Viin Cal Satelliten. Sein Ziel bestand darin, die Tiefen des Weltalls zu erkunden. Doch er scannte versehentlich Kharak selbst und deckte so eine Anomalie auf dem Planeten auf. Die Anomalie, auch das Jaraci Objekt genannt, strahlte Energiewerte wie die Sonne des Systems ab. Was die Coalition glauben lies, es könnte der Schlüssel zu ihrer Rettung sein. Der einzige Haken war, ihre Koordinaten lagen im Traumland. Tief im Wüstenterritorium der fanatischen Gaalsien. Einer Gruppierung die sich selbst als die Geister der Wüste bezeichneten und deren Technologie die vergangenen Jahre einen enormen Schub widerfuhr. Der Gaalsien Anführer, Khagaan, betrachtete S’jets Aufstieg ins Weltall als eine Verletzung des Willens ihres Gottes und sah sich gezwungen, der nördlich des Äquators hausenden Coalition, den Krieg zu erklären. Trotz der immer zahlreicher werdenden Gaalsien Angriffe, entsandte die Coalition vier Jahre nach Entdeckung der Anomalie, den schweren Träger Kapisi, um besagte Energiesignatur zu bergen.
Kapitän Roman S’jet beabsichtigte seinen Träger über eine nördliche Route, an den meisten Gaalsien Truppen vorbei zu manövrieren. Doch ein Notsignal veranlasste ihn, bereits nach kurzer Zeit, von dieser Route abzuweichen. Beim Erreichen von Hell’s Gate entdeckte die Kapisi den Ursprung des Notrufs. Es war einer ihrer eigenen Träger, halb im Wüstensand versunken. Wissenschaftsoffizierin Rachel S’jet brach auf, um das Wrack genauer zu inspizieren. Dessen Identifikationsnummer wies den Träger als die Ifriit-Naabal aus. Das erste Schiff, was die Coalition augenblicklich nach dem Fund der Anomalie entsandte und dessen Schicksal niemand kannte. Was den versunkenen Träger aber erst interessant richtig machte, war ein absichtlich verstecktes Stück unbekannter, intakter Technologie. Die Ingenieure der Ifriit-Naabal hatten es in deren Sensorenbank integriert und Wissenschaftsoffizierin Rachel S’jet adaptierte es genauso für die Systeme der Kapisi. Das Artefakt steigerte die Leistung ihrer Sensoren immens.
Für Rachel war der Fund des ehemaligen Coalition Flaggschiffs ebenso ein persönlicher Durchbruch. Denn der Träger wurde damals von ihrem Bruder Jacob kommandiert. Neben besagtem Artefakt barg Rachel ebenfalls das persönliche Logbuch ihres Bruders. Es war löchrig und verschlüsselt. Aber es gelang der Wissenschaftlerin Teile davon wiederherzustellen. Dem Log nach machte eine kollabierende Sanddüne die Ifriit-Naabal bewegungsunfähig. Die 1256 Besatzungsmitglieder mussten ihren Träger aufgeben. Jacob berichtete außerdem von weitaus mehr Artefakten, bei einem Schiffswrack, das er Kalash nannte. Die Kapisi änderte augenblicklich ihren Kurs, um dieses Wrack zu erkunden.
Was Rachel und der Rest des schweren Trägers bei der Kalash fanden, kann nicht als weniger als ein Wunder beschrieben werden. Zum ersten Mal, seit Beginn der Aufzeichnungen, kam Licht ins Dunkel der Planetengeschichte. Die Kalash war ein Jahrtausende altes Raumschiff. Seine strukturellen Schäden, sowie die Verstreuung der Wrackteile, zeugten alle vom Eintritt in die Atmosphäre und einem anschließenden Aufschlag. Die Frage war nur: warum stürzte das Schiff überhaupt ab? Was war zuvor geschehen? Die neu erlangten Daten verwiesen außerdem auf unzählige weitere Wracks in der Wüste des Gaalsien Territoriums. Sie waren zweifellos die Quelle des feindlichen Technologiesprungs. Die S’jets waren überzeugt, jetzt wäre ihre Zeit gekommen. Sie machten Jagd auf ein Wrack nach dem anderen. Denn in ihnen mochte der Schlüssel zum Überleben ihres Volkes auf Kharak liegen.
Während der bahnbrechenden Entdeckungen der Kapisi, ging ihre Heimatbasis zusammen mit weiteren der Coalition bei der Gaalsien Belagerung unter. Lediglich dem Siidim Träger Sakala gelang die Flucht. Die Siidim waren ein weiteres Haus der nördlichen Koalition und schlossen sich so der Kapisi Expedition an. Gemeinsam gelang es den Trägern eine Gaalsien Militärbasis am Ende des Dünenmeers zu stürmen. Die Fanatiker aktivierten zwar die Selbstzerstörung ihrer Basis, doch Rachels Team gelang es zuvor einige Daten aus deren Computern zu extrahieren. Die Gaalsien glaubten an einen schrecklichen Ort, an den ihr Gott Sajuuk sie zur Bestrafung verbannte. Sie nannten diesen Ort „Khar-Toba“ oder auch die „erste Stadt“. Sie glaubten ferner, ihr spiritueller und militärischer Anführer, Khagaan, würde zum Instrument Gottes und Herrscher von ganz Kharak aufsteigen, sobald er in den Tempel von Khar-Toba einfuhr. Das Erschreckende an dieser Vision war jedoch, dass die Koordinaten von Khar-Toba mit der Anomalie übereinstimmten. Dem eigentlichen Ziel der S’jet Expedition.