Detective Sebastian Castellanos war alles andere als auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er mit seinen beiden Kollegen vom Einsatz kam. Monate zuvor tötete ein Hausbrand seine fünfjährige Tochter. Ein Ereignis, was ihn zum Alkoholiker machte und seine Frau und Partnerin Myra, zu wilden Verschwörungstheorien anspornte. Beides hielt ihre Ehe nicht aus. Myra verschwand aus Sebastians Leben und er ging nicht mehr ohne seinen Flachmann zur Arbeit. Seinem neuen Partner, Joseph Oda entging die Alkoholfahne nicht. Weshalb Joseph ihn der Dienstaufsicht meldete und damit indirekt seine Karriere rettete. Seitdem bildeten die beiden Juli Kidman aus. Sie hatte gerade ihren ersten eigenen Fall gelöst. Zeit zum Feiern blieb dem Trio jedoch nicht. Per Funk kam die Nachricht eines Massenmords im Beacon Mental Hospital herein. Ein Ort, der in den letzten Wochen bereits Schlagzeilen durch verschwundene Patienten gemacht hatte. Sebastian wollte gerade per Funk weitere Informationen anfordern, als ein kaum auszuhaltender schriller Piepston erklang. Die drei und ihr Fahrer mussten sich die Ohren zuhalten. Ihr Wagen geriet ins schleudern. Aber glücklicherweise war niemand anders auf den Straßen unterwegs.
Das halbe Dutzend Polizeiwagen auf dem Hof des Beacon Mental Hospitals schien verlassen. Kein Streifenpolizist weit und breit. Sebastian und Joseph gingen voraus und entdeckten so als erste das Blutbad. Zahllose Leichen erstreckten sich über den Boden der Eingangshalle. Blutspritzer und blutige Handabdrücke zeichneten die Wände. Im Büro der Sicherheit fanden sie den unter Schock stehenden Leiter der Heilanstalt. Dr. Jimenez stammelte nur noch wild vor sich hin, dass das alles nicht wahr sein konnte. Sebastian warf einen Blick auf die Sicherheitsmonitore. Dort sah er, was Dr. Jimenez meinte. Ein Polizeitrupp befand sich auf dem taktischen Rückzug. Sie feuerten wild auf ein Ziel außerhalb der Kamerareichweite. Dann kam es ins Bild gestürmt. Innerhalb eines Sekundenbruchteils schlitzte die weiß gekleidete Gestalt den Männern die Kehlen auf. Eine weitere Sekunde später blickte der Mann direkt in die Kamera, als könnte er Sebastian dadurch beobachten. Dann war er verschwunden. Sebastian verstand die Welt nicht mehr. Der Killer stand hinter ihm und stach auf ihn ein. Er verlor das Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam, hing Sebastian Kopfüber im Kellergeschoss der Irrenanstalt. Ein muskelbepackter Hüne filetierte einen anderen Leichnam. Als der Fleischkoloss sich einige Meter entfernte, nutzte Sebastian seine Chance. Er ergriff das Messer, was den vor ihm baumelnden Leichnam durchbohrte, schnitt sich damit los und flüchtete. Der muskelbepackte Killer war ihm mit seiner Kettensäge direkt auf den Fersen. Aber das merkwürdige an den langen Gängen des Krankenhauses waren die aus sämtlichen Richtungen kommenden Gefahren. Rotierende Messer bäumten sich neben und vor Sebastian auf. Es war kaum zu glauben, aber das Glück schien auf seiner Seite zu sein. Der Fahrstuhl am Ende des Ganges öffnete sich, er sprang hinein und die Türen schlossen sich wieder, bevor ihn die nahende Kettensäge zerlegen konnte. Der Fahrstuhl trug Sebastian zurück an den Tatort, den er per Kamera observiert hatte. Doch für detaillierte Analysen war keine Zeit. Auf seinem Weg zurück zur Lobby wackelnden die Wände. Ein Erdbeben schien das Beacon Mental Hospital zu erschüttern. Sebastian schleppte sich zur Eingangspforte und warf einen Blick auf den Rest von Krimson City. Die Auswirkungen des Bebens waren fatal. Ein Hochhaus brach vor seinen Augen zusammen und die restlichen Gebäude sahen nicht viel besser aus. Zum Glück waren seine Kollegen ihm bereits einen Schritt voraus. Sie hatten sich mit Dr. Jimenez und dem letzten lebenden Patienten in einen Krankenwagen gerettet. Oscar, ihr Fahrer, signalisierte Sebastian rein zu springen. Keine Sekunde zu früh. Denn der gesamte Vorhof der Irrenanstalt verwandelte sich in einen klaffenden Abgrund. Zu spät erfuhr Sebastian, dass Joseph es nicht aus dem Gebäude geschafft hatte. Aber Umkehr war keine Option. Der Felsspalt schien sie geradezu zu verfolgen. Gebäude stürzten unaufhaltsam hinter ihnen ein. Gerade als es so aussah, als hätten sie das Schlimmste überstanden, verschob sich ein kompletter Häuserblock vor ihnen. Das von der Seite kommende Hochhaus schnitt ihnen quasi den Weg ab. Um Haaresbreite rasten sie zwischen zwei Häusern hindurch, bevor diese einen Bus zwischen sich zerlegten. Krimson City war ein Trümmerfeld.
Von einer Sekunde auf die verwandelte sich Oscar in einem Leichnam. Er sah aus, als wäre er bereits seit Tagen am Verwesen. Im nächsten Augenblick schoss der Krankenwagen über das abrupte Ende der Straße. Die Fünf stürzten samt Krankenwagen Meterweit in die Tiefe.
Zu seiner Verwunderung kam Sebastian in einer Zelle wieder zu sich. Obwohl er sich in der Irrenanstalt zu befinden schien, wirkte die Umgebung ungewöhnlich beruhigend auf ihn. Eine Krankenschwester bat ihn im Behandlungsstuhl Platz zu nehmen. Zu spät bemerkte Sebastian die Fesseln am Stuhl. Sie sprangen zu und im nächsten Augenblick jagten Elektroschocks durch seinen Körper. Er verlor erneut das Bewusstsein.
Als Sebastian wieder die Augen öffnete, lag er im brennenden Wrack des Krankenwagens. Die Irrenhaus-Folter schien nur ein Traum gewesen zu sein. Er robbte heraus und stolperte durch den benachbarten Wald. Das Dickicht strotzte vor Zombieartigen Monstern, die Sebastian vor sich her trieben. Es dauerte nicht lange, bis er den Ruf von Dr. Jimenez vernahm. Der Arzt war unverletzt. Er bat Sebastian sich im anschließen zu dürfen, damit sie gemeinsam seinen Patienten Leslie suchen könnten. Wenige Metern darauf fand Marcelo Jimenez seine Orientierung wieder. Das Anwesen, auf das sie zu liefen, war das Hospiz seines Bruders Valerio, der Jahre zuvor ebenfalls Leslie behandelt hatte. Im Keller des Hospiz fanden sie den umherirrenden Leslie Withers. Doch sie kamen nicht mehr aus dem Keller heraus. Wo eben noch die Treppe gewesen war, erstreckte sich nun eine Wand. Im nächsten Moment stand der weißgekleidete Kapuzen tragende Mörder am anderen Ende des Ganges. Dr. Jimenez kannte ihn ganz offensichtlich. Er nannte die weiße Gestalt Ruvik. Ruvik tat ihnen nichts. Er wendete sich ab und schritt davon. Als Sebastian ihm nach wollte, veränderte sich der Gang. Ruvik war genauso verschwunden wie Leslie und Jimenez. Sebastian stand wieder im Beacon Mental Hospital, wo er sogleich den bewusstlosen Joseph sah. Joseph lag bewusstlos in einer Badewanne. Doch abgesehen von unmenschlichen Kopfschmerzen schien es ihm gut zu gehen. Dann erklang die merkwürdige Rückkoppelung erneut. Während Sebastian sich nur die Ohren zuhalten musste, verwandelte sich Joseph in eines dieser untot wirkenden Monster. Er ging auf seinen Partner los und würgte ihn. Wenige Sekunden später war alles vorbei. Lediglich Nasenbluten zeugte noch von Josephs Verwandlung. Er konnte es selbst nicht erklären, war sich aber sicher, dass er sich zum Schlechteren veränderte.