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Flight of the Amazon Queen – Das Australische Dschungelabenteuer

by Pandur

Die 80er brachten für unzählige PC Besitzer den Aufstieg von Text- zu Grafik-Adventures. In Amerika vornehmlich angetrieben durch Sierra Onlines Quest-Reihen und bei uns in Deutschland hauptsächlich von Lucasfilm Games Klassikern. Ungeachtet des unaufhörlichen Disketten-Wechselns, meist auf dem zu der Zeit ebenso beliebten Commodore Amiga. Während viele Amerikaner weder unsere Liebe zum ersten Multimedia-Computer noch zu Ron Gilberts Point-and-Click Adventures teilten, sah es bei den Australiern ähnlich wie in Europa aus.

John Passfield war einer dieser passionierten Australier. An der Gold Coast aufgewachsen, sah er auf einer Art Rummelplatz seinen ersten Computer und heulte seitdem seinen Eltern die Ohren voll einen zu brauchen. Als sie letztlich nachgaben und John einen der australischen Microbee Computer kauften, nutzte er seine Sommerferien, um einen Pengo-Klon zu programmieren. Pengo oder besser gesagt Chilly Willy folgte 1983 Halloween Harry. Ein Microbee Spiel, was John vom ersten Ghostbusters Film ableitete. Innerhalb der 13 Level durchquerte der Spieler als Geisterjäger Harry die Stadt, auf der Suche nach dem Übernatürlichen und bezwang am Ende, in wundervoller Zwei-Farben-Pracht die böse Hexe. Die australische Computerspiel-Publisher-Industrie war Anfang der 80er beinahe nicht existent. Aber John gelang es, Computerhersteller Microbee Systems selbst von seinem Spiel zu überzeugen. Wodurch er während seiner Uni-Zeit etwas Taschengeld verdiente.

Mit dem jedoch eher fruchtlosen Anlauf im Hinterkopf, nahm John eine Stelle als Systemprogrammierer bei Brisbanes Telekommunikationsunternehmen an. Aber nach gut zwei Jahren hatte er den Job dermaßen hassen gelernt, dass er sich ins Zeichnen von Comics flüchtete. Was ihn zum Stammgast von Brisbanes Comic Shop werden ließ. Der Besitzer dieses Ladens machte John eines Tages mit Steve Stamatiadis bekannt. Einem deutlich talentierteren Zeichner, der für seinen Bachelor in Animationskunst einen Amiga 500 nutzte. Steve wollte eigentlich ins Filmgeschäft einsteigen und primär Special-Effects für Science-Fiction Filme entwerfen. Aber an diesem schicksalhaften Tag Anfang 1991, demonstrierte er John seinen Amiga und AMOS. Die Basic Version des Computers, welche mit Editor und allem daher kam, was man zur Spielentwicklung brauchte. John kaufte am folgenden Montag sowohl einen Amiga 500 als auch AMOS.

Für ihr erstes gemeinsames Werk als „ Interactive Binary Illusions“ fasste das Duo ein Remake von Halloween Harry auf dem Amiga ins Auge. Doch dank Steves Liebe für Science Fiction mit zusätzlichem Jetpack, Photonen-Kanone, Flammenwerfer und Aliens, sowie ein paar Zombies als Feindbild. Während beide fieberhaft an dem Platformer werkelten, zeigte ihnen John Barry, der Comic-Shop-Besitzer, The Secret of Monkey Island. Das Spiel haute die beiden um. Es war wie ein zum Leben erwachtes Comic. Es hatte eine mitreißende Geschichte, amüsante Charaktere und wunderschöne Grafik. Naiv wie junge Leute schon mal sein können, nahmen sich John und Steve vor, zwei Spiele gleichzeitig zu entwickeln: den Plattformer und ein Point-and-Click Adventure. Der Plan wäre zweifellos zur Hölle gefahren, hätte John nicht zwei weitere lokale Talente getroffen. Robert Crane und Tony Ball waren es, die letztlich Halloween Harry schrieben. Jedoch für ihre PCs. Während sich John selbst zusammen mit Steve an ihr Amiga Adventure machten.

In Pre-Internet-Zeiten ist es vielleicht nicht ganz verwunderlich, dass die beiden zu dem Zeitpunkt nichts von Lucasfilms anderem Adventure Indiana Jones and the Last Crusade wussten. Weshalb ihr Spiel einen starken Einfluss von Jäger des verlorenen Schatzes bekam. Denn die beiden wollten eigentlich ein Adventure kreieren, was all das vereinte, was das Genre bisher nicht verwendete. Da Indiana Jones dem Okulten nachjagte, sollte sich ihr Held mit Dinosauriern, Robotern sowie Außerirdischen beschäftigen und außerdem in den 50ern spielen. Weil diese Zeitspanne nicht vom Peitschenschwingenden Archäologen abgedeckt wurde. Ihrer auserwählten Kinovorlage folgte damals im Fernsehen Tales of the Gold Monkey. Eine Serie rund um einen Busch-Piloten, seinen Mechaniker und seine Romanze mit einer amerikanischen Spionin. Zusammen mit einer namentlichen Inspiration von Humphrey Bogarts The African Queen entstand daraus der Titel ihres Spiels: Flight of the Amazon Queen. Zum besseren Verständnis sollte vielleicht darauf hingewiesen werden, dass der Name des Flugzeugs im Spiel Amazon Queen lautet.

Privatpilot Joe King kam darin die Ehre zu Teil, seine Lieblingsschauspielerin, Faye Russel, zu einem Fotoshooting am Amazonas zu fliegen. Doch der Blitzeinschlag eines aufziehenden Sturms, ließ die Maschine in den Dschungel stürzen. Wo Papagei Wedgewood Joe von der Entführung Prinzessin Azuras erzählte. Der verrückte Dr. Ironstein hatte sie gefangen genommen, um seinen DinoRay an ihr zu testen. Eine Strahlenwaffe, die Amazonen in Dinosaurierfrauen verwandelte. Joe blieb keine andere Wahl, als den Kristallschädel zu finden und damit Dr. Ironstein das Handwerk zu legen.

Selbstverständlich war weder Steve noch John damals klar, dass George Lucas den Kristallschädel-Ansatz ebenfalls in einem Indiana Jones Film aufgreifen würde. Sie arbeiteten schlicht alles ein, was in ihrem ersten Spiel unterbringen wollten. Einschließlich eines gigantischen Roboters als Beschützer des Nebel-Tals.

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