Flight of the Amazon Queen – Das Australische Dschungelabenteuer

by Pandur

Renegade Softwares Feedback war Gold wert. Sie schlugen vor, Binary Illusions Demo, die in einem Hotel spielte, zur Einleitung des Spiels zu machen und um eine Flughafen-Szene zu erweitern. Was dem Spiel ein stärkeres Indiana Jones Flair verlieh und den Spieler mit den Hauptcharakteren vertraut machte. Sie regten außerdem an, sämtliche Nazis zu streichen, da diese im profitablen Deutschland zu Problemen führen würden. Renegades gute Beziehungen zu Warner Brothers sorgten ferner für deren US Vertrieb. Die regten wiederum an, die Ex-Nazi-Soldaten zu James Bond Bösewichten zu machen. Wodurch die Floda Lederhosen Fabrik mit im brasilianischen Dschungel geboren wurde.

Für Steve bedeutete das Wochenlange Extraarbeit, denn er zeichnete sämtliche Spielfiguren per Hand in Deluxe Paint IV. Als wäre das nicht umständlich genug, hatte er eine 48 Farben Version aller Charaktere für den Amiga und eine 64 Farben Variante für den PC. Deren Nazi-Uniformen er erst mit neutraler Kleidung und dann mit grau-blauen Overalls übermalen musste.

Die letzten vier Monate der Spielentwicklung verbrachten Steve und John in Großbritannien, wo das Renegade Team nicht nur für passende Soundeffekte und Musik sorgte, sondern ebenfalls die Vertonung vorschlug. Steve und John hätten sich nie träumen lassen, dass echte Schauspieler ihre Charaktere verkörpern würden und waren überwältigt, als sie hörten sie könnten Penelope Keith bekommen. Penelope füllte viele britische Comedy-Serien, wie To the Manor Born oder The Good Life, mit denen die beiden groß geworden waren.

Nach vollen vier Jahren Arbeit von John Passfield und Steve Stamatiadis erschien Flight of the Amazon Queen im Sommer 1995 in Großbritannien. Es floppte kolossal. Was das Duo hoffen ließ, zumindest mit dem geplanten weltweiten CD-ROM Release im Folgejahr die Kosten decken zu können. Wenige Wochen nach dem ersten Erscheinen der Disketten-Version wurde Renegade Software jedoch von Warner Interactive Entertainment aufgekauft. Letztere vermarkteten das Spiel zwar weiter, aber bezogen das Duo nicht mehr in kreative Prozesse wie das Cover Design der US Version o.ä. ein. Und Warner Interactive hatte auch keinerlei Interesse an einem Nachfolger.

John und Steve hatten eigentlich geplant, Joe King in Return of the Amazon Queen Gemälden eines Renaissance Malers nachjagen zu lassen. Auf dem Rücken dieser Bilder sollten sich Hinweise zu außerirdischer Technologie befinden. Aber mit Renegade Softwares Ableben wurde die Idee nie real. Das Duo entwickelten stattdessen kurzzeitig einen Prototypen für ein Cyberpunk Adventure, in dem Hacker Stereo Jack versuchte einen gestohlenen Super-Computer wiederzubeschaffen. Aber die Beiden waren finanziell nicht in der Lage die Entwicklung selbst zu stemmen und die Publisher-Suche entpuppte sich als noch schwieriger als zuvor. So schloss Interactive Binary Illusions Anfang 1996 die Pforten. Einige Wochen später, im Juni 1996 brachen die Flight of the Amazon Queen Verkäufe tatsächlich die Kostengrenze und das Duo erhielt 30.000$. Ihr Point-and-Click Adventure verkaufte sich in den folgenden Jahren insgesamt gut 100.000 Mal. Aber zu dem Zeitpunkt gab es das australische Studio schon nicht mehr.

Einzelnachweise:

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