Planmäßig leitete die USS Otago ihre Trainingsmanöver im Orbit Lethes ein. Mehr als 20 Jahre unterstanden die Trinomite-Minen des Mondes bereits der Weyland-Yutani Corportation. Stets überwacht von Pioneer Station und bewacht von den Truppen des United States Colonial Marine Corps. Streng genommen, endete Maeko Hayes Schicht zu dem Zeitpunkt längst. Aber das ein Fracht-Shuttle wie die Bentonville die Hälfte seiner wertvollen Ladung auf Pioneer Station zurückließ, machte die Administratorin stutzig. Im Hangar angelangt, nahm sie die Container genauer unter die Lupe. Der Deckel einer Sarg-großen Metallkiste stand offen und ein seltsamer klarer Schleim haftete an deren Wänden. Neugierig öffnete Maeko den größeren Frachtcontainer. Statt Trinomite erstreckte sich eine Sammlung von bräunlichen Eiern im Inneren. Allesamt blütenartig geöffnet, als sei soeben etwas daraus geschlüpft. Dann entdeckte sie die Leichen der Arbeiter. Von einer Sekunde auf die andere, überkam die Administratorin die Furcht, nicht allein in Hangar 4 zu sein. Sofort griff sie nach dem Schweißgerät des hingerichteten Arbeiters, sprintete zurück zum Hangar-Eingang und verschweißte ihn. Keinen Augenblick zu spät. Denn eine Sekunde darauf stürmte etwas Mächtiges gewaltsam vom Inneren gegen das Tor und verformte das massive Material eindrucksvoll in ihre Richtung.
Lediglich Augenblicke darauf berichtete sie auf der Brücke ihrem Chef von den Ereignissen. Aber da war bereits alles zu spät. In der darauf folgenden Sekunde viel der Strom aus, seltsame knochige Spinnen mit langen Schwänzen krochen aus der Belüftung und sprangen der Besatzung ins Gesicht. Mit der zeitgleich ablegenden Bentonville, verlor Maeko keine Zeit. Sie musste die tödliche Fracht aufhalten und ihre einzige Chance bestand im Planetaren-Quarantäne-Protokoll. Unterstützt von einem Synth aktivierte sie das Cerberus Protokol, damit die Satelliten-Verteidigung die Bentonville aufhielt.
Explosionen zerrissen umgehend das Shuttle als auch die Baldrin. Lediglich der Andastes-Klasse Truppentransporter hielt dem Beschuss stand. Erst als die initialen Explosionen verstummten, vernahm Maeko das merkwürdige zischende Geräusch über sich. Das schwarze Monstrum aus dem Hangar lauerte oberhalb ihrer Konsole. Um ihr Leben bangend, sprintete sie davon, stolperte jedoch bereits nach wenigen Schritten. Siegesbewusst schritt die düstere Gestalt ihr langsam entgegen. Doch eine Sekunde darauf, öffnete sich das Tor erneut. Drei Colonial Marines schritten hindurch und dann zerborsten die Rippen der Kreatur unter den Salven der Pulsgewehre. Sergeant Jonas Harper und zwei seiner Kameraden retteten Maeko das Leben. Zumindest für den Moment.
Pilotin Hunselt tat ihr möglichstes, beim Rückflug zur Otago, nicht vom Raketen-Hagel zersiebt zu werden. Auch wenn sie das Dropship sicher landete, ging es mit dem Schiff selbst zu Ende. Captain Cochrane versuchte den Truppentransporter in den niedrigen Orbit abtauchen zu lassen, um dem Bombardement zu entgehen. Aber Teile der Otago gaben früher nach. Das Schiff stürzte auf die ungastliche Oberfläche Lethes. Lediglich drei Dutzend der Besatzung überlebten. Der gesamte Führungsstab schaffte es nicht. Was Sergeant Harper und den dienstälteren Martinez zu den ranghöchsten Offizieren machte. Gemeinsam mit Administratorin Maeko Hayes plante Jonas Harper das weitere Vorgehen. Eine Art Satelliten in den niedrigen Orbit zu schießen, um vorbeifliegende Schiffe oder zumindest das Weyland-Yutani Hauptquartier des Mondes zu erreichen, schien ihre beste Option. Aber kaum fassten sie diesen Plan, erreichte sie ein Notruf der nahegelegenen Dead Hills Kolonie. Begleitet von einer Squad Marines stieg Jonas in ihren Armored Recon Carrier (ARC) und brach in Richtung der Kolonie auf.
Die ungastlichen Wetterverhältnisse verstärkten nur den Eindruck einer Geisterstadt. Jemand hatte den Notfallstatus ausgerufen und Barrikaden blockierten zahlreiche Gänge der Anlage. Dennoch wollte Jonas keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es könnte sich auch genauso um einen Aufstand handeln. Aber dann erblickten seine Marines haufenweise Hautreste am Boden. Es erschien, als habe sich eine gewaltige Schlange gehäutet. Sich an Sheriff Souzas Leichnam vorbei ins Herz der Kolonie vortastend, deaktivierten die Colonial Marines die Quarantäne. Das ließ sie endlich die persönlichen Datentansmitter orten. Nur sechs Lebenszeichen waren übrig. Eines davon direkt hinter ihnen. Sofort schwenkte die Squad die Mündungen ihrer Gewehre auf die Spinnt-Reihe um. Mit erhobenen Händen stieg einer der Kolonisten daraus hervor. Auf die Frage was geschehen sei, berichtete er von einem dieser Facehugger angesprungen worden zu sein. Niemand verstand, wie jemand der angefallen wurde, derart fidel sein konnte. Doch bevor der Kolonist fortfuhr, begann er zu zappeln und zu schreien. Kaum sank er auf die Knie, brach der Kopf eines anderen Lebewesens gewaltsam aus seiner Brust, das einer kleineren, bleichen Fassung der vorherigen schwarzen glich. Die Reaktion der vier Marines war vernichtend. Alien und Kolonist fanden im Kugelhagel ihr Ende. Maeko, die sämtliche Stadien der Lebensform beobachtet hatte, kombinierte umgehend, diese außerirdischen Kreaturen würden Menschen als Inkubator für ihre eigene Evolution benutzen. Die kleinen bleichen Facehugger pflanzten etwas in Menschen und durch sie wuchsen Xenomorphs im Wirtskörper heran. Was bedeuten würde, die gesamte Bevölkerung der Kolonie könnte sich bereits in diese schwarzen Monster verwandelt haben! Der Countdown zur Aufhebung des Lockdowns schien plötzlich alles andere als eine Erlösung. Den übrigen Lebenszeichen folgend und stets auf ihre Bewegungsmelder achtend, befreiten die Marines letztlich tatsächlich zwei Überlebende. Für den Rest der Kolonie kam jede Hilfe zu spät.