Abseits der neuen Erkenntnisse über den Lebenszyklus der Aliens, kamen sie kaum voran. Die Langreichweiten-Verbindungen funktionierten immer noch nicht. Was bedeutete, selbst wenn im planetaren Hauptquartier des Pharos Spires jemand lebte, hörte er ihre Notrufe höchstwahrscheinlich nicht. Weshalb Maeko weiterhin darauf setzte eine ihrer Rettungskapseln zu einem Satelliten umzurüsten. Jonas irritierte viel mehr, dass die Container, welche Dead Hills und Pioneer Station infizierten, von Lethes Raumhafen kamen. Das konnte kein Zufall gewesen sein. Jemand verschickte diese Eier-Lieferungen absichtlich. Sie mussten diesen Psychopathen aufhalten. Weshalb Hunslet eine weitere Squad Marines zum Raumhafen flog.
Was sie dort fanden, machte die Lage umso mysteriöser. Die Marines bemerkten, wie sie Hafenarbeiter aus sicherer Distanz beobachteten und bedächtig Abstand hielten. Als die Marines sich dann mit ihrem ARC weiter ins Innere vorarbeiteten, gingen die Dockarbeiter gegen sie vor.
Während eines der Feuergefechte stürmte ein Xenomorph durch die Reihen der Arbeiter. Aber statt auf ihn zu schießen, sank der benachbarte Arbeiter auf die Knie und bedankte sich auserwählt worden zu sein.
Für die Ausbreitung der Aliens über ganz Lethe kamen die Marines zu spät. Wie die Aufzeichnungen von Berkley’s Dock zeigten, waren bereits Container über den gesamten Mond hinweg versendet worden. Ein letzter Zug raste soeben aus dem Raumhafen. Den ersten Eier-gespickten-Container, der Berkley’s Dock erreichte, fanden die Marines ebenso. In rot-schwarzen Buchstaben hatte jemand „Marlow was right“ daran gesprayt. Obendrein führten sie den Ursprung sämtlicher infizierter Lieferungen auf Olduvai zurück. Einer Trimonite Mine samt daran gekoppelter Raffinerie. Jonas hoffte, dort die Verseuchung ein für alle Mal ausrotten zu können, während Maeko auf einen Signalverstärker setzte. Das letzte Bauteil ihres improvisierten Satelliten.
Die oberste Direktive der Marine Squad, bestand darin Überlebende zu retten. Was ihnen erstaunlicherweise gelang, obwohl sie mitten ins Herz des Befalls marschierten. Die in einen Raum gepferchten Arbeiter setzten sie über den „Darwin Ära“ genannten Kult ins Bild. Ihren Berichten zur Folge, wurde ihnen Blut abgenommen. Anschließend verschleppten Kultisten zahlreiche Familienangehörige in ihren „Tempel“, wo sie Cassandra treffen sollten. Wenige Augenblicke darauf erspähten die Marines den ersten wahren Kultisten. Eine merkwürdige metallische Apparatur mit bläulichen Zylindern prunkte auf dessen Rücken und in seinem Oberkörper, direkt zwischen seinen Lungenflügeln, erstreckte sich ein ebenso blaues Gefäß mit einem Alien Embryo darin. Diese Apparatur oder vielleicht eher das außerirdische Baby ließen die Xenomorphs die Darwin Kultisten ignorieren. Sie koexistierten gewissermaßen. Aber damit endeten die Kuriositäten noch lange nicht. Nachdem die Colonial Marines Leichen gescheiterter Experimente und ebenso abgeschlachtete Weyland-Yutani Commandos entdeckten, kesselten sie Aliens und Kultisten gleichermaßen ein. Mit automatisierten Geschützen und der Fahrstuhlwand in ihrem Rücken, wappnete sich die Squad für ihr letztes Gefecht. Sergeant Harper weigerte sich das mitanzusehen. Er raste mit dem ARC hinein. Auch wenn das seine Marines retten mochte, manövrierte er sich und das Panzerfahrzeug damit in eine Sackgasse. Als der ARC mit Jonas an Bord in die Raffinerie brach, meldete sich der Kult-Anführer über die Sprechanlage. Dieser Marlow, schien ihn zu kennen oder zumindest den Inhalt seiner Militärakte. Marlow erklärte, unter anderen Umständen hätte er Jonas willkommen geheißen. Aber nun müsse er sich der natürlichen Auslese unterwerfen. Das Gefecht auf verlorenem Posten wäre zweifellos das Ende der Marines gewesen. Doch Maeko opferte ihre provisorische Satellitenkonstruktion, stopfte sie mit C4 voll und verschoss auf die Raffinerie. Die improvisierte Cruise-Missile sprengte ein ausreichend großes Loch in die Anlage, durch das Hunselts rettendes Dropship die Marines auflas. Mit leichten Verätzungen entkamen die Marines der außerirdischen Hölle.
Maeko bastelte zwischenzeitlich nicht nur das rettende Explosivgeschoss, sondern grub ebenso Informationen zu Marlow aus. Offenbar war er einst ein Biotechniker Weyland-Yutanis, der fünf Jahre zuvor spurlos verschwand. Das erklärte zumindest teilweise die optischen Modifikationen der Kultisten. Obwohl sie Jonas und den gesamten Marines den Arsch rettete, ging er sie erstaunlich hart an. Jonas forderte zu wissen, was sie als nächstes vorhabe? Das machte Maeko stutzig. Sie hakte nach, was genau da unten vorgefallen war? Erst da erfuhr sie von Cassandra, Jonas 17-jähriger Tochter, die er Jahre zuvor auf Lethe zurückließ. Ein Umstand, der auf den Tod seiner Frau, Cassandras Abneigung gegen ihn und seinen Dienstantritt bei den Marines zurückging. Aber es waren nicht die Befürchtungen allein, Marlow könne Cassandra als Testsubjekt nutzen. Jonas litt zudem seit kurzem an merkwürdigen Visionen. Er konnte sie nicht gänzlich erklären, doch er schien zu fühlen, was die Kreaturen dachten. Was wiederum die Möglichkeit offenlegte, Cassandra könnte diese Gabe teilen und Marlow würde genau deshalb an ihr experimentieren.
Während die Besatzung in den folgenden Stunden einen Angriff der Aliens auf die Otago zurückschlug, erkundete Hunselt die Ausläufer von Jackson’s Landing, der Hauptstadt des Mondes. Dem gigantischen Turm durfte sie sich aufgrund der Luftverteidigung nicht nähern, aber offensichtlich erregte ihr Vorbeiflug die Aufmerksamkeit von Direktorin Pryce. Deren Commandos reaktivierten kurze Zeit später das Satelliten-Kommunikations-Relais und so sprachen Maeko und Jonas wenige Minuten darauf mit ihr. Von Maekos Leistungen der vergangen Stunden zeigte Pryce sich äußerst beeindruckt. Abseits des Lobes überbrachte sie jedoch ebenso eine schlechte Nachricht. Das von Maeko eingeleitete Cerberus Protokoll umfasste eine zweite Phase, von der keine der Beteiligten zuvor etwas wusste: Nukleare Sterilisation. Weyland-Yutani verzog keine Versehen. In wenigen Tagen, würden die Satelliten den gesamten Mond mit Atomsprengköpfen überziehen. Die einzig gute Nachricht war, dass sie drei dank Maekos Wissen über Pioneer Station, Pryces Genehmigungsstufe und selbstverständlich Jonas Marines den Countdown aufhalten konnten.
Ausgestattet mit Pryces Zugangsdaten, steuerten Jonas und Maeko, einschließlich einer Squad Marines, erneut Pioneer Station an. Mit Code-Brechern arbeiteten sie sich bis zum KI-Raum vor, nur um zu erfahren, dass der Abbruchzeitraum bereits überschritten war. Die KI stufte die Verseuchung Lethes derart hoch ein, dass sie sich von der Sterilisation nicht länger abbringen ließ. Jonas, der beim Aufstand von 2177 dabei war, wunderte es kaum. Derartige Entscheidungen entsprachen dem typischen Weyland-Yutani Verhalten! Sie opferten lieber Unschuldige, als nur einen Dollar zu verlieren. Er suchte die Schuld deshalb bei Direktorin Pryce. Denn er war sich sicher, sie würde etwas verheimlichen. Maeko ging bei dem Streit zwar dazwischen, konnte Jonas anschließend aber nicht mehr von seinem Fluchtplan abhalten. Er befragte Ingenieurin Corrigan, was nötig wäre, die Otago wieder fliegen zu lassen und durch die Raketen-Abwehr zu bringen? Auch wenn es größtenteils eines Wunders bedurfte, stellte sie eine Liste aus neuem Schild, immenser Energiequelle und Chips für die Hyperschlaf-Kammern zusammen. Bedauerlicherweise war die Crew für die Fundorte dieser Dinge erneut auf Direktorin Pryce angewiesen. So verhandelte Jonas gezwungenermaßen erneut mit ihr. Im Gegenzug für das Versprechen ihrer Rettung, überließ sie Jonas den Fundort eines Energiekerns, sowie die Hoffnung, dass ihre Söldner auf dem Weg wären, Cassandra zu befreien.