Sich im Tempel versteckend, dachte Elena über die neuen Informationen nach. Ihrer Meinung nach, machte es keinen Sinn, dass Lazarevic einen Saphir suchte, der hunderte Millionen Dollar wert war. Der Kriegsverbrecher besaß bereits mehr Geld, als er ausgeben konnte. Aber Nate schenkte diesem Gedanken keine Aufmerksamkeit. Er ließ die beiden am Tempeleingang zurück und erkundete an Chloes Seite das Innere.
Mehr darauf konzentriert, ob Elena ein Verhältnis mit Jeff haben mochte, als über ihren Einwand, nachdenkend, sah sich Nate in der gigantischen Kammer um. Gut versteckt entdeckte er eine dreieckige Öffnung in der goldenen mehrarmigen Statue. Sie hatte die exakte Form und Größe der Phurba-Spitze. Als Nate den Ritualdolch hineinsteckte, entleerte sich das Wasserbecken hinter ihm und gab eine zuvor verborgene Tür frei. Unzählige antike Fallen später, erreichten Chloe und Nathan einen Kartenraum. In welchem der Phurba wie ein Schlüssel die Nachbildung der Himalaya Bergkette offenbarte. Der einfallende Lichtstrahl wies auf einen markanten Punkt der Karte hin. Nate folgerte, es müsse der Standort Shambhalas sein. Doch gerade als sich das Paar küssend in die Arme fallen wollte, hörten sie Zorans Männer über sich. Den Überraschungsmoment auf ihrer Seite, schossen Chloe und Nate sich einen Weg durch die Söldnerarmee. Leider hatten Jeff und Elena weniger Glück. Der Kameramann fing sich eine üble Bauchwunde ein, wodurch er nicht mehr eigenständig laufen konnte. Chloe pisste es extrem an, dass Nate ihn mitnehmen wollte. Ihrer Meinung nach, würde er sie alle das Leben kosten.
Minuten später stieß das Quartett bei ihrer Flucht auf eine Meterhohe Wand. Nate und die Frauen würden problemlos weiterkommen, aber in Jeffs Zustand war das außer Frage. Chloe versuchte Nate zu überzeugen, dass Jeff eh dem Tod nahe und die Mühe nicht Wert sei. Aber bei dessen Heldenkomplex stieß sie auf taube Ohren. Er und Elena waren eher bereit Chloe als Jeff zurücklassen. Als sich dann die Schritte von Lazarevics Soldaten näherten, zog die dunkelhaarige ihre Pistole, richtete sie auf Nate und stellte sich auf die Seite der Söldner. Lazarevic selbst ließ nicht lange auf sich warten. Er schlichtete die Meinungsverschiedenheit innerhalb weniger Sekunden, indem er Jeff eine zweite Kugel verpasste. Eine gebührende Einleitung für sein und Nates erstes Treffen.
Nate versuchte Elenas Leben zu retten, indem er Lazarevic anflehte sie im Austausch für den Shambhala Standort laufen zu lassen. Aber Flynn nahm ihm schlicht die Karte ab, auf der Nate zuvor die Ruhestätte des Cintamani Steins verzeichnete. Damit gingen Nathan die Argumente aus und sein ehemaliger Kamerad Flynn wurde zu seinem Henker. D.h. wenn dieser mit der Schlagfertigkeit Elenas gerechnet hätte. Er beugte sich über die Blondine und bereute es sofort. Elena trieb Harry ihre Rechte ins Gesicht und nahm Reißaus. Zusammen mit Nathan sprintete sie in die Ruinen Kathmandus, bis die Schüsse hinter ihnen verstummten.
Obwohl sie Karte sowie Phurba verloren hatten und Chloe gegen sie zu sein schien, wollte Nate der temperamentvollen Dunkelhaarigen nachjagen. Mit Elenas Unterstützung stahl er einen Jeep und jagte Lazarevics Zug hinterher. Nach bester Indiana Jones Manier sprang er vom Jeep auf den fahrenden Zug auf und arbeitete sich Wagon für Wagon an die Spitze vor. Erneut verfolgt von einem Mi-24 Kampfhubschrauber. Was Drake dieses Mal rettete, war ein schlichter Tunnel. Durch ihn brach der Heli die Verfolgung ab. Das ließ den Schatzjäger jedoch weiterhin mit Lazarevics Söldnern zurück. Wäre Chloe ihm nicht zur Hilfe geeilt, hätte Nate vermutlich bei dem Ritt den Kopf verloren. Doch trotz dieses Gefallens, wollte Chloe in von Bord haben. Denn sie hatte zuvor in Kathmandu erwartet, er würde zu ihr halten und nicht zu einem dahergelaufenen Kameramann und seiner Ex. Während die beiden noch stritten, traf Nate eine Kugel in der Seite. Flynn revanchierte sich für die vorherige Flucht. Hin und her gerissen, hielt Chloe Flynn für wenige Sekunden auf. Genug Zeit, um Nate zumindest ein paar Meter Vorsprung zu verschaffen. Aber mit der Schusswunde, wäre er ähnlich aufgeschmissen wie Jeff zuvor. Also verkroch sich Nathan in einem Wagon und schoss in letzter Verzweiflung auf den Haufen Gasflaschen am Wagoneingang. Die Explosion hob den Wagon in die Luft, löste die Kupplung und ließ den halben Zug entgleisen. Sie stürzten ungebremst einen verschneiten Hang hinab.
Nathan kam in einem die Schlucht hinab hängenden Eisenbahnwagon wieder zu sich. Der Schwerkraft trotzend arbeite er sich Wagon für Wagon vor, bis er wieder festen Boden unter sich spürte. Zu seinem Glück schleuderte der Unfall ihm den Phurba quasi vor die Füße. Nate hob ihn aus dem Schnee und schleppte sich voran. Aber der Schneesturm war gnadenlos und Nate dafür in keinster Weise ausgerüstet. Wäre nicht zufällig ein Sherpa zu der Unfallstelle unterwegs gewesen, hätte Nate den Kampf gegen die Schneemassen zweifellos verloren.
Tage später kam er in einem kleinen tibetanischen Bergdorf wieder zu Bewusstsein. Weder sein Retter Tenzin, noch irgendjemand anders schien seine Sprache zu sprechen. Aber zumindest seine Schusswunde war fachmännisch versorgt worden zu so gut wie geheilt. Als er wieder gänzlich bei Kräften war, führte Tenzin ihn in eine benachbarte Hütte. Dort erwarteten ihn gleich zwei Menschen, die sowohl tibetisch als auch englisch sprachen: Elena und ein alter Mann namens Karl Schäfer. Genau wie Nathan kam Karl 70 Jahre zuvor ins Himalaja Gebirge, um Shambhala zu finden. Und genau wie er, hing auch Karls Leben damals an einem seidenen Faden. Aber Nate würgte dessen Lebensgeschichte auf der Stelle ab. Nach der letzten Begegnung mit Chloe, war er es leid den Helden zu spielen. Sie bedurfte eindeutig keiner Rettung. Karl Schäfer ließ seinerseits jedoch nicht locker. Er wollte Nate zeigen wofür er eigentlich kämpfte. Karl schickte Nate zusammen mit Tenzin in die Höhlen, wo seine Expedition 70 Jahre zuvor endete. Dort stieß der Schatzjäger auf unzählige tote Soldaten. Während er noch die Einschusslöcher in deren Köpfen betrachtete, fand Tenzin bei einem der Soldaten ein altes Buch. Der Baum des Lebens prangte auf dem Umschlag. Aber viel interessanter war die Sprache des Buches. Es war auf deutsch. In dem Moment begriff Nate, dass Karl damals eine Nazi Expedition nach Shambhala führte und sie dann nach einem Sinneswandel hinrichtete. Schäfer hielt sie auf, weil der Cintamani Stone nicht einfach wertvoll war, sondern ewiges Leben versprach. Und das war etwas, das Nazis nicht erlangen sollten.
Mit dieser Erkenntnis machten sich Tenzin und Nate auf den Rückweg. Als das Dorf wieder in Sicht kam, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Mehrere Bauten standen in Flammen und Explosionen erschütterten die Gassen. Zoran Lazarevics Söldner hatten zu ihnen aufgeschlossen. Bis Nate und Tenzin vor Ort waren, hatten sie bereits das gesamte Dorf verwüstet und Karl Schäfer samt dem Ritual-Dolch verschleppt. Nate und Elena nahmen umgehend ihre Verfolgung auf und holten die Armee in einem alten Kloster ein. Doch für Karl Schäfer kam bereits jede Hilfe zu spät. Er lag im Sterben und schilderte dem Paar mit seinen letzten Worten, dass er damals keine andere Wahl hatte, als die Nazis zu töten. Genau das müsse Nate jetzt mit Lazarevic und dessen Söldnern machen. Denn das Kloster war der geheime Eingang zu Shambhala und wenn Lazarevic den Cintamani Stein erst einmal erreichen würde, wäre er nicht mehr zu stoppen. Mit dieser Bitte schied Karl Schäfer dahin.
Glücklicherweise war Harry Flynn so inkompetent wie er aussah und hatte nicht den blassesten Schimmer, wo der geheime Eingang verborgen war und wie er ihn öffnete. Zoran Lazarevic erfreute das deutlich weniger. Er kam so langsam zu dem Schluss, den falschen Schatzjäger angeheuert zu haben. Lazarevic hätte Flynn beinahe vor Wut mit dem Phurba aufgespießt. Flynn rannte dem aufgebrachten Kriegsverbrecher hinterher, um etwas mehr Zeit raus zu schlagen. Dabei ließ er den Ritual-Dolch in Chloes kompetenten Händen.