Anthem – BioWares Online-Looter-Shooter

by Pandur

Einige BioWare Mitarbeiter zogen selbst Konsequenzen aus der Situation und ebenso Electronic Arts. Wie zuvor verließen BioWarians die Studios. Unter anderem Anthems Animation Director, Ryan Duffin. Er wechselt zu Microsoft Game Studios neustem Spross: The Initiative. Jonathan Warner, Anthems ehemaliger Game Director verabschiedete sich wegen eines Krebsfalls in seiner Familie genauso. Mike Gamble, Anthems leitender Produzent kündigte zwar nicht BioWare, wechselte, wie Mike Darah und das gesamte BioWare Edmonton Team, jedoch zur Produktion von Dragon Age 4. Das mittlerweile als Projekt Morrison erneut gestartet war. Electronic Arts schrieb noch Ende April neue Stellen für die Umstrukturierung aus. Es war alles dabei, beginnend vom System Designer bis hin zum Product Director und Department Director.
Die Produktion des einstigen Bob Dylan der Videospiele wurde herunter gefahren. Anthem betreute fortan das gleiche Team, was bis September die nächste Star Wars: The Old Republic Erweiterung Onslaught ausliefern sollte. Es wurde ein interner Kampf um Resourcen.

Den ursprünglich für Mai angekündigten Kataklysmus Patch, sahen die verbliebenen Fans am vorletzten Tag des Monats in Form eines Live-Streams. Ben Irving, der Anthems Produktion nun von Austin aus leitete, zeigte zusammen mit Community Manager Jesse Anderson, was Anthem retten sollte. Oder es zumindest einen Schritt in die richtige Richtung lenken würde. Quasi der Reaper of Souls von Diablo III oder Taken King von Destiny. Aber das Weltereignis, fiel deutlich kleiner und unspektakulärer aus, als zunächst angekündigt. Es bestand lediglich daraus Wellen von Feinden zu erledigen und den Timer am Laufen zu halten. Was dabei jedoch am meisten herausstach, war die gewaltige Differenz zwischen dem, was BioWare 2017 als Shaper Storm gezeigt hatte und jetzt auf die Community zu kam. Ein Sturm der Äste abtrennte, Tiere flüchten ließ und Spieler durch seine Intensität von ihrem Kurs abbrachte, gegen einen blauen Lichtfilter mit wehenden Palmen. Die Hoffnung der Spieler-Gemeinde sank weiter, u.a. weil BioWare weiterhin kaum mit der Bugbeseitigung nachkam. Selbst fünf Monate nach seinem Release stürzte Anthem immer noch in regelmäßigen Abständen ab.

Electronic Arts Ende Juli folgender Finanzbericht schwieg Anthem quasi tot. Es fand lediglich nebenbei Erwähnung, als EA vom Anteil ihrer digitalen Verkäufe sprach. Ein Spiel dem es ziemlich exakt zwei Jahre zuvor genauso erging, war Mass Effect: Andromeda gewesen. Ein Finanzbericht mit Verkaufszahlen, die leicht hinter den Erwartungen zurück lagen, dann der nächste ohne Verbesserung, gefolgt von der Schließung BioWare Montreals und der Einstellung des gesamten Franchises.

Für den Moment blieb der Looter-Shooter aber am Netz. Wenige Tage darauf, am 6. August, startete tatsächlich der Kataklysmus. Ein Event, das jedoch einen schalen Beigeschmack mit sich brachte, da es wie die Elysian Caches von begrenzter Dauer war und die Spieler acht Wochen darauf wieder mit fehlendem Endgame Content verdursten lassen würde.

Es dauerte gerade einmal eine Woche, dann folgte die nächste Hiobsbotschaft. Ben Irving, Anthems aktueller Produzent, verkündete per Twitter seinen Abschied von BioWare. Gefolgt von Fernando Melo, zwei Tage später. Fernando war Morrisons aktueller leitender Produzent. Das Spiel, was Anthems Code-Basis und Tools verwenden sollte, um daraus Dragon Age 4 zu formen. Die große Frage war, was das ausgelöst hatte? Die Antwort gab Electronic Arts indirekt Mitte September. Anthem, das im Februar noch für 80 Euro verkauft wurde, landete im EA Access Paket. Es durfte somit für fünf Euro, zusammen mit zahlreichen anderen EA Titeln gespielt werden. Dem Preisverfall folgte die Streichung der kommenden geschichtlichen Kapitel. Anthems monatliche Updates wurde auf Saisonähnliche Updates reduziert. Aktuell arbeiten vermutlich ungefähr fünf BioWarians an Anthem Updates. Denn das ist einst BioWare Austins TOR-Besetzung gewesen, als Anthem in Produktion gegangen war. Und zur Zeit dürfte BioWare Austins Hauptaugenmerk auf dem für den 22. Oktober geplanten Onslaught Erweiterungset für The Old Republic liegen.

Aus Sicht von EA ist BioWares Bob Dylan der Videospiele vielleicht noch nicht 100%ig gestorben, aber aus Sicht der Community auf alle Fälle. Es bleibt zu hoffen, dass BioWares kommendes „Anthem mit Drachen“ aka Dragon Age 4 länger lebt.

Einzelnachweise:

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