Babylon 5: Into the Fire – Sierra On-Line’s Space Combat Simulator

by Pandur
Außenansicht der Raumstation Babylon 5

Bis Anfang 1998 lief die Entwicklung des Spiels beinahe Problemlos. Bei der ersten Präsentation auf der E3 zeigte sich das Publikum gleichermaßen begeistert, wie das Team selbst von ihrem Werk war. Sierra On-Line hatte sogar bereits damit ein Nachfolgespiel in Produktion zu geben. Dieses Mal tatsächlich ein Adventure, jedoch ebenfalls in 3D und von Epic’s Unreal Engine angetrieben. Denn im Gegensatz zur Sierra Führung, war Babylon 5 Erfinder, Joe Michael Straczynski, wenig begeistert von dem Space Combat Simulator Konzept. Sein Interesse lag in einem Spiel, bei dem er mehr Story vermitteln konnte.

Ken Williams war bereits im Jahr davor ausgeschieden und der Chef von Sierras neuer Partnerfirma, Bob Davidson, wiederum ein Jahr vor ihm. Im April 1998 entfesselte sich dann der gewaltige Finanzbetrug, innerhalb von Sierra On-Lines Mutterkonzern CUC International. Dessen Besitzer, Walter Forbes, hatte seine Bücher um 500 Millionen Dollar frisiert. Ein Skandal, der die Aktie der mittlerweile als Cendant Software gehandelte Firma über Nacht von 42$ auf 9$ fallen ließ. Für die Yosemite Entertainment Mitarbeiter war das noch katastrophaler als es sich anhörte. Denn Sierra Mitarbeiter erhielten beim Firmeneinstieg ein Starterpaket mit Firmenanteilen, das die meisten im Laufe der Jahre weiter ausbauten. Viele von ihnen verloren dadurch, im Laufe der folgenden Wochen, ihr Haus und ihren Job. Denn Cendant Software verkaufte sämtliche Sierra Studios an Havas und die wiederum an Vivendi Universal. Letztere schlossen dann sämtliche Studios. Denn Vivendis Interesse lag mehr im Wert der IPs, als den Mitarbeitern.

Für Yosemite Entertainment kam die Schließung im Februar 1999. Ein Ereignis was Babylon 5: Into the Fire jedoch nicht gänzlich vernichtete. Denn zu dem Zeitpunkt war das Spiel so gut wie fertig. Alle Zwischensequenzen waren abgedreht, sämtliche Missionen designt, die KI vollständig programmiert und genauso der zentrale Kampfsimulator. Alles was fehlte, war die Einzelteile zu einem Spiel zusammenzufügen. Wozu Vivendi gewillt zu sein schien. Denn Teilen des Teams wurde angeboten, nach Seattle zu ziehen und es dort zu vollenden. Keiner des Teams erkannte ein klares Muster in den Übernahmeangeboten. Christy Marx bekam ein solches, ihr Schreiber-Kollege Randy Littlejohn jedoch nicht. Da sich die beiden jedoch über die Jahre verliebt hatten und zusammen in Christys Haus in Oakhurst wohnten, willigte keiner von ihnen ein.
Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Denn Sierra On-Lines Lizenzvertrag mit Warner Brothers war zeitlich begrenzt und Vivendi sah es nicht ein diesen zu verlängern, um das Spiel veröffentlichen zu dürfen. Ihr Argument war: warum sollen wir Geld für eine eingestellte Fernsehserie bezahlen? Alle Fürsprecher, die Babylon 5 einst gehabt hatte, waren an dem Punkt bereits gefeuert oder hatten ihrerseits gekündigt. Womit Babylon 5 kurz nach der Seattle-Verlagerung seinen Todesstoß erhielt.

Echoes Erfinder und Grafiker des Teams, Marc Hudgins, wechselte zu Firaxis, wo er über zehn Jahre lang Artworks für Sid Meier’s Civilization Spiele produzierte. Heute ist er der leitende UI Entwickler für ZeniMax’s The Elder Scrolls Online.

Christy Marx blieb ihrer unabhängigen Tätigkeit treu und schrieb weiterhin Plots für Fernsehserien wie Stargate Infinty, X-Men Evolution oder He-Man and the Masters of the Universe. Ab und an Steuerte sie ebenso Geschichten zu dem ein oder anderen Herr der Ringe Spiel (The Lord of the Rings: War in the North / The Lord of the Rings: The Two Towers) bei.

Craig Alexander wurde noch im selben Jahr zum Geschäftsführer von Codemasters neu eröffneten Oakhurst Studio. Wechselte jedoch kurze Zeit später bereits zu Electronic Arts. Wo er verübergehend Westwood Studios Earth & Beyond betreute und dann Produktionsleiter für The Lord of the Rings Online wurde.

Einzelnachweise:

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