Kratos und Atreus geleiteten Tyr zu ihrem neuen Rückzugsort. Dem prachtvollen Huldra Anwesen im mystischen Geäst Yggdrasils. Brok rengte augenblicklich Tyrs Schulter ein, während Sindri ihm ein Bett schreinerte und Kratos sich in sein Gemach zurückzog. Atreus gab vor Schlafen zu gehen. In Wirklichkeit schlich er sich jedoch hinaus, um Freya aufzusuchen. Ein Plan, den Sindri für Selbstmord hielt. Denn obwohl Freya streng genommen Kratos töten wollte, bestand die Chance, dass sie sich damit begnügen könnte, ihm ebenfalls den Sohn zu nehmen. Weshalb Sindri den Jungen überredete, zunächst die verschollen geglaubte Weltenschlange zu befragen. Jörmungandrs Ruheort lag ohnehin auf dem Weg zum alten Walküren-Ratskreis, an dem Freya mittlerweile hauste. So führte Sindri Atreus dorthin. Der Junge erweckte die Weltenschlange aus ihrem Winterschlaf. Der Riese in Reptiliengestalt antwortete jedoch nur mit einem einzigen Wort: Eisenwald. Atreus verstand nicht, was das bedeuten sollte. Mit dieser scheinbaren Sackgasse, fehlten Sindri die Argumente Atreus von Freyas Besuch abzubringen.
Auch wenn der junge Riese sich anschlich und den Zwerg früh zurückließ, bemerkte Freya die beiden lange bevor ihnen lieb war. Sie ließ Atreus bis auf zwei Meter heran kommen. Dann fesselte sie ihn wie üblich mit Wurzeln an den Boden. Verbal blockte die Wanengötting genauso ab. Überredungsversuche sie von ihrer Rache an Kratos abzuhalten, wären vergebens. Atreus versuchte die Schuld auf Odin zu lenken, schließlich verursachte er das ursprüngliche Problem. Aber auch das Argument prallte an Freya ab. Denn ihr Ex würde zweifellos durch Ragnarök sterben. Erst als Atreus von der Ausrottung aller Riesen berichtete, das Ragnarök abgewendet sei und sie Odin selbst töten müsste, erstarrte die Meisterin der Magie. Bei Atreus folgender Erzählung von Tyrs Rettung, hatte die Wanengöttin jedoch endgültig genug gehört. Sie schleuderte den Jungen weg und drohte ihm, nie mehr zurück zu kehren.
Mimir brachte Kratos und Tyr zwischenzeitlich auf die Idee, Groa’s Schrein am Tempel des Lichts von Alfheim zu erkunden. Vielleicht würden sie dort ebenfalls Geheimnisse der Riesen finden. Obendrein hoffte Tyr, das Licht Alfheims würde zu seiner Genesung beitragen.
Wie erwartet, offenbarte der Schrein eine geheime Schilderung im Inneren. Das Quartett sah, wie Groa bei ihrer Meditation eine Vision Ragnaröks ereilte, Odin von ihr verlangte, in diese eingeweiht zu werden und Groa anschließend ermordete. Es folgte erneut das Wort „Eisenwald“. Doch dieses Mal erläuterten Tyr und Mimir es. Ihnen zur Folge, handelte es sich um eine mystische Zuflucht der Riesen, die jedoch nicht real wäre. Die Schilderung endete mit einem Champion, der Armeen in Ragnarök anführte und damit Asgard zerstörte. Bei diesem entscheidenden Detail belog Groa Odin. Sie erzählte ihm damals, alle neun Reiche würden durch Ragnarök fallen. Aber wie der Schrein demonstrierte, betraf es nur Odin und sein geliebtes Asgard.
Atreus glaubte, der gezeigte Champion repräsentiere ihn und die Riesen würden somit auf ihn zählen. Weshalb er Eisenwald als einzigen Weg sah, ihr gemeinsames Ziel zu erreichen. Was er beim folgenden Abendessen zum Ausdruck brachte. Doch Kratos verhielt sich ähnlich stur wie Freya. Er wollte von all dem nichts hören und seinen Sohn in Sicherheit wissen. Grummelnd ging Atreus auf sein Zimmer und legte sich ins Bett.
Die zweite Murmel aus Groas Schrein umklammernd, dachte der Junge beim Einschlafen an Eisenwald und erwachte wenige Sekunden später durch die liebliche Stimme eines Mädchens. Zunächst zeigte die gelbliche Landschaft eine in der Luft schwebende, hölzerne Maske. Dann formte sie Erinnerungen seiner Vergangenheit. Bilder wie er seine Herkunft erlernte und erbarmungslos Thors Sohn Modi abstach. Erinnerungen die Atreus nicht wiederbeleben wollte und lauthals stopp schrie. Das verschlug ihn in eine herbstlich wirkende Landschaft mit merkwürdigen Elementen, die Kleidungsstücke von Riesen hätten sein können. Atreus stand in Eisenwald. Den Gedanken von Wölfen folgend, gelangte er zu einer am Boden liegenden Malerei. Im nächsten Augenblick war sie wieder da. Die Stimme, die Atreus weckte. Völlig überrumpelt, zückte er sein Messer, stolperte rückwärts und landete auf seinem Hinterteil. Vor ihm stand ein Mädchen seines Alters. Genau wie es die Situation des Bildes zeigte. Das Mädchen, Angrboda, erklärte, sie würde Prophezeiungen wie diese malen, indem sie Farben aus der Rinde der Eisenwaldbäume gewann. Denn die Bäume absorbierten die Erinnerungen des Waldes und selbige würden die Farben wiedergeben. Vor Angrboda, zeichnete deren Mutter Groas Prophezeiungen auf. Einen Teil davon offenbarte sie Atreus, oder Loki, wie sie ihn nannte. Die ersten beiden Wandmalereien kannte er bereits aus der Höhle am höchsten Punkt Jötunheims. Aber das dritte Bild war damals teilweise zerstört. So sah Loki zum ersten Mal die komplette Prophezeiung ihres Schicksals. Sie zeigte Kratos Tod durch Thor und das Odin ihn, also Loki, aufnahm. Das zu sehen, brachte den Jungen dermaßen in Rage, dass er sich in einen Wolf verwandelte und begann das Gemälde mit seinen Tatzen zu zerkratzen. Er konnte einfach nicht glauben, dass diese Dinge war werden sollten! Behutsam beruhigte Angrboda ihn und die Wolfsgestalt schwand. Bei einem war sich die junge Riesin jedoch sicher, die Prophezeiungen würden immer eintreffen und es brachte nichts, sich gegen sie zu wehren.
In den folgenden Minuten klärte Angrboda Loki ferner über das Schicksal ihres Volkes auf. Als Odin einst den ersten Riesen, Ymir, tötete, zerstörte er alles, was von ihm übrig blieb. Nur eine Sache konnte Odin nicht vernichten, Ymirs Träume. Sie waren das Einzige, was den Riesen blieb. Deswegen erschufen sie den Eisenwald Mythos. Denn wenn Odin dachte, Eisenwald würde es nicht geben, konnte er ihre Welt weder erreichen noch zerstören. Jahrhunderte nach Ymirs Tod, machte Thor in Odins Auftrag Jagd auf sämtliche Riesen Jötunheims. Die Flüchtenden waren es Leid, in Furcht zu leben. Deshalb fanden sie einen innovativen Weg sich zu verstecken. Angrbodas Vater übertrugt ihre Seelen in Murmeln. Die zurückgebliebenen Körper der Riesen vermittelten den Eindruck, sie wären gestorben. Aber tatsächlich versteckte Angrboda sie in Eisenwald. Diesen Beutel, mit den Seelen der verbliebenen Riesen, übergab das Mädchen nun Loki. Womit sie ihre eigene Prophezeiung erfüllte. Was von da an weiter passierte, wusste die junge Riesin nicht. Denn ihre Person verschwand auf halben Wege aus Lokis Prophezeiung und ihre eigene war vollendet.
Auf dem Weg, zurück zum Lager, vernahm Loki das Jammern eines gefangenen Wolfes. Er lief gerade auf das verletzte Tier zu, als Angrboda ihn zur Seite zog und signalisierte Still zu sein. Eine Sekunde später schliff Gryla den Wolf davon. Wie Angrboda erläuterte handelte es sich bei der Riesin von gewaltiger Statur um ihre Großmutter. Seiner neuen Freundin zur Folge, veränderte Gryla sich zum Schlechten, als ihr Sohn, Angrbodas Vater, sich weigerte, etwas gegen sein eigenes Schicksal zu unternehmen. Mittlerweile lehnte Gryla das anhaltende Versteckspiel ab. Sie entzog den Tieren Eisenwalds ihre Seelen, um mit ihnen unbeschuldete Momente zu erleben. Momente in denen sie schlicht den Wind im Fell spürte oder die Unbesonnenheit des Lebens genoss. Das Resultat Grylas Werks erfuhr Loki anhand eines Yaks. Für gewöhnlich hörte er deren Gedanken und fühlte was sie fühlten. Aber besagtes Yak schien leer, als würde niemand mehr in dem Körper wohnen.
Fest entschlossen, dem ein Ende zu bereiten, schlich Loki unter Angrbodas Führung in Grylas Haus. In einer Abstellkammer fanden sie, neben zahllosen Käfigen, den leblosen Körper einer Schlange. Wie zuvor hielt Angrboda sie für hoffnungslos. Aber Loki nahm eine der Murmeln aus seinem Beutel und übertrug die Seele mit Angrbodas Hilfe in die Schlange. Sofort erwachte das Reptil zu neuem Leben und schlängelte sich davon. Sie sollte in den kommenden Stunden deutlich wachsen und würde ihnen in Ragnarök als die Weltenschlange Jörmungandr zur Seite stehen.
Damit war Lokis Vorhaben noch längst nicht beendet. Er musste Grylas Gräueltaten ein für alle Mal ein Ende bereiten. Dazu verwickelte Angrboda ihre Großmutter in ein Gespräch. In der Zwischenzeit schnitt Loki den gefangenen Wolf los, bevor Gryla diesem die Seele raubte. Doch Gryla bemerkte das flüchtenden Tier und packte sich Loki. In dem Moment ging Angrboda zum Kampf über. Sie schleuderte ihrer Oma einen Zauber ins Gesicht und zwang sie Loki los zu lassen. Das folgende Handgemenge endete damit, dass alle drei an Grylas Hexenkessel zerrten. Loki schlug zudem sein Messer hinein, was den violett leuchtenden Kessel in zig Stücke zerspringen ließ. Verzweifelt klammerte sich Gryla an die Scherben, die ihr so schöne Erlebnisse bescherten. Ihre Enkelin ließ sie ziehen. Jedoch nicht, ohne ihr ein paar Flüche hinterher zu schreien.
Betrübt von den verletzenden Worten und dem Schicksal, zu dem sie ihre Oma verdammte, ließ Angrboda auf dem Heimweg den Kopf hängen. Loki versuchte sie durch ein Wettrennen aufzuheitern. Als sie schließlich zurück in Angrbodas Lager ankamen und Loki traurig auf die gemalte Prophezeiung blickte, revanchierte die Riesin sich. Sie zeigte ihm Laufeys Murmel und verdeutlichte ihm, sie wüsste, wie es sich anfühlte beide Elternteile zu verlieren. Händchenhaltend legten sich die beiden zusammen hin. Loki war fest entschlossen, seine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und genau das riet er ebenso Angrboda. Er gab ihr zu verstehen, ihr Teil der Geschichte wäre so groß wie sie es wollte und müsse nicht enden, weil sie aus der Wandmalerei verschwand. Dann umklammerte Loki die Murmel seiner Mutter, dachte an sie und schloss die Augen.