Das Angriffskommando gab Kratos am nächsten Morgen. In der Weltenreisekammer von Tyr’s Temple blies er als General der Armeen in Gjallarhorn. Ein Signal, das man in allen neun Reichen vernahm. Ein Tor nach dem anderen erstrahlte und die Armeen schritten zur tat. Jedoch nicht alle. Von den Zwergen Svartalfheims blieb keine Spur. Zweifellos ein Resultat Sindris Trauer und der Jahrhundertelangen Treue zu Odin. Der gigantische Körper Ragnaröks fehlte ebenso. Dafür lenkte die ebenso gigantische Gestalt Jörmungandrs Thor ab. Dennoch unterlag Kratos Armee von Anfang an. Der Muspelheim Turm fiel zu erst und es würde nicht lange dauern, bis die von Zwergenhand errichteten Kriegsmaschinen den Niflheim Turm ebenfalls vernichteten. Was Ragnaröks verspäteten Auftritt garantiert unterband. Weshalb Kratos und Loki sich zum Asgard Turm und der dort positionierten Kriegsmaschine durchschlugen. In der Hoffnung, die Schwachstelle aufdecken und hindurch schlüpfen zu können. Sich Odins Einherjar Soldaten erwehrend, erreichte Kratos beinahe den Turm, als sich Ragnarök endlich am Horizont abzeichnete. Mit vereinter Feuerkraft nahmen sämtliche Kriegsmaschinen das todbringende Ungetüm unter Beschuss. Würde Ragnarök fallen, wäre sämtliche Hoffnung endgültig verloren. Bevor Kratos überhaupt über einen neuen Plan nachdenken konnte, erschien der verbitterte Sindri aus dem Nichts. Er murmelte, Odin würde sie nie wieder missbrauchen, dann schlug er auf eine von ihm mitgebrachte Vorrichtung und vernichtete damit sämtliche Kriegsmaschinen Odins. Es war mehr oder weniger, was Kratos wollte. Auf der anderen Seite begruben die Trümmer unschuldige Midgarder, die vor Hrimthurs Wall kampierten. Zweifellos ein weiterer geschickter Schachzug Odins. Aber einer, wegen dem Kratos die Angriffe einstellte. Dieser Krieg sollte nicht auf dem Rücken Unschuldiger ausgetragen werden. Sindris Wunderwaffe brach Hrimthurs Schwachstelle auf und so zogen lediglich Kratos sowie Loki in die finale Schlacht. Die verbliebenen Truppen evakuierten in der Zwischenzeit die Zivilisten.
Als nächstes Hindernis entpuppte sich dafür Thrud. Sie interpretierte den Angriff auf Asgard als Lokis Verrat, überrumpelte den Jungen und setzte ihm die Klinge an den Hals. Es war Sif zu verdanken, dass sie Loki nicht hinrichtete. Denn die blonde Göttin der Ernte untermauerte Lokis Schilderungen von Odins Schandtaten. Vom Gegenteil überzeugt, unterstützte Thrud die folgenden Minuten Loki und Kratos beim Kampfgetümmel im Inneren Asgards. Kämpfe, die Thor aus der Ferne mitansah. Mit seiner Tochter vermeintlich in Lebensgefahr, versetzte der Donnergott Jörmungandr einen Schlag, der die Weltenschlange mehr als ein Jahrhundert in der Zeit zurück trug. Sekunden später schoss Thor auf Kratos herab, packte den Spartaner am Kopf und missbrauchte ihn für die Landung. Das Duell, welches Tage zuvor als Ablenkung begann, ging in die zweite Runde. Lediglich mit dem Unterschied, dass Thor Kratos dieses Mal töten durfte. Das Handgemenge war jedoch von kurzer Dauer. Nach einem Schlagabtausch zwang Kratos den Donnergott in die Knie, packte ihn und schleuderte den Fettkloß an den Dachsims der großen Halle. Vor Blitzen tobend, raste Thor wieder auf ihn hinab. Axt und Hammer begegneten sich mehrfach in der Luft, bis Kratos Leviathanaxt Thor am Bauch traf, dieser zu Boden fiel und der Kriegsgott seinem Rivalen das Messer in die Hand rammte. Thor war geschlagen. Das einzige, was ihn wunderte, war, dass Kratos ihn nicht tötete. Der Spartaner erklärte, Loki betrachte Thrud als seine Freundin und deswegen legte er die Waffen nieder. Langsam richtete Thor sich auf und ergriff erneut seinen Hammer. Aber für das Wohl seiner Tochter schlug der Donnergott nicht zu. Er gab Kratos recht.
Eine Meinung, die Odin nicht teilte. Es verstrichen nur wenige Sekunden. Dann erschien der Allvater neben ihnen und forderte von Thor zu wissen, warum Kratos nicht tot sei? Er faltet seine gebrochenen Sohn verbal zusammen. Immer wieder und wieder befahl Odin Thor, er solle Kratos töten. Aber Thor begriff allmählich, dass seine Frau richtig lag. Thor ließ den Hammer aus der Hand gleiten und sagte nein. Nur um eine Sekunde darauf, von Odins Speer durchbohrt zu werden. Leute, die Odin nicht gehorchten, brauchte der Allvater nicht. Schreiend sah Thrud mit an, wie ihr Vater sich auflöste. Aufgebracht stürmte Thors Tochter auf den Hammer zu. Doch bevor sie ihn erreichte, griff Odin danach und katapultierte Thrud mit einem gewaltigen Hieb aus Asgard.
Nun lag es an Loki und Kratos, Odin ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Der Geist Spartas sprintete mit seiner Axt Odin entgegen und vergrub die eisige Klinge in der Schulter seines Widersachers. Odin zeigte sich davon kaum berührt, stieß Kratos mit seinem Stab zurück und sprang zeitgleich in die Luft. Als die Speerspitze zum Boden zurückkehrte, band Odins Zauber Kratos sowie Loki hilflos an die Erde. Augenblicklich verspottete der König Asgards seine Kontrahenten. „War dein Plan so viel besser als meiner“, verlangte er zu wissen. „Ich hoffe, du hast was du wolltest“, fuhr er fort, bevor er sich abwandte. Weiter kam er nicht, denn, dank der magischen Schlinge vom See, schnürte Freyas Bindezauber dem Allvater die Luft ab. Endlich kam die Wanengöttin zu ihrer Rache und das ließ sie ihn wissen. Siegessicher verkündete sie, er habe keine Macht mehr über sie. Dann zog sie die Schlinge weiter zu und forderte Odin auf, sich vor seiner Königin zu verneigen. Aber ein König kniete vor Niemandem. Mit der Ablenkung eines Raben, unterbrach er Freyas Zauber und rammte seine Hände auf den Boden. Dieser gab nach und alle vier stürzten in die Tiefe.
Nach seinen Gefährten rufend, erblickte Loki den Riss in der Ferne und griff zu der Maske an seinem Gürtel. Ihre Glyphen leuchteten dank der Nähe zum Riss. In Verheißung eines Waffenstillstands legte der näher kommende Odin seinen Speer nieder. Der Allvater versuchte Loki zu überzeugen, die Maske aufzusetzen und in den Riss zu sehen. Der ebenfalls herbei kommende Kratos bestärkte Loki. Die Entscheidung lag bei ihm. Der Junge entschied sich gegen das Wissen. Er zerbrach die Maske und ließ sie auf den Riss zufliegen. Wodurch sich Maske und Riss auflösten. Odin verstand nicht, wie der Junge so etwas törichtes tun konnte! Sein folgender Schrei riss Vater und Sohn von den Beinen. Ein Effekt, der nicht lange anhielt. Kratos stürmte auf Odin los, drosch auf ihn ein und packte ihn dann an der Taille. Odin nutzte die höhergelegene Position, um Kratos die Augen auszudrücken. Doch da sprang Loki bereits mit einem Ellenbogenhieb von der Seite heran. Genug Zeit, damit Kratos sich wieder aufrichtete. In einer Kombination aus Tritten und Hieben hämmerte das Trio auf Odin ein, bis er nur noch blutverschmiert über den Boden kroch. Eine Aktion, die Odin aber keineswegs verstummen ließ. Er beschuldigte Loki all der Dinge, die er ihm angeblich nahm. Obwohl es Odins Taten waren, die zu diesen Ereignissen führten. Etwas, was der Riesennachkomme dem Götterkönig auch klar machte. Loki wusste, er musste dem ein Ende bereiten. Er legte Odin eine Hand auf die Brust und begann seinen Übertragungszauber. Einen Augenblick später, sackte Odins Körper zusammen, denn seine Seele entschwand in Lokis Murmel. Die leuchtende Kugel übergab er seinem Vater, der sie wiederum an Freya weiterreichte. Denn das war das Abkommen, was der Kriegsgott mit der Walkürenkönigen in Wildwald traf. Auf diesen Moment wartet Freya schier endlose Jahre. Dennoch brauchte sie die Murmel nicht zum finalen Triumph. Sie gab sie Loki zurück. Einen Augenblick darauf kam Sindri überraschend von der Seite, griff die Murmel, legte sie auf einen Fels und zerschlug sie mit seinem Hammer. In einem hellen Leuchten verpuffte Odins Seele. Dann war der Zwerg wieder verschwunden. Beinahe zeitgleich abgelöst von Yngvi. Denn nur weil das Trio siegte, stoppte Ragnaröks Vernichtung Asgards nicht. Die Klinge seines gigantischen Schwertes bohrte sich eine Sekunde später in den Boden der Höhle. Freyas Bruder hielt sie in Schach, während Angrboda mit Fenrir ein rettendes Portal öffnete. Yngvi blieb zurück, damit seine Freunde entkamen.
Stunden später kam Loki in Hoddmimis-Lager wieder zu sich. Auf seinem Marsch ins Freie, passierte er Angrboda. Die Riesin kannte seine Absicht, sich von Kratos zu verabschieden und seinen eigenen Weg zu gehen. Sie führte Loki samt Vater zu Fayes Schrein. Die Malereien schilderten, wie Faye Lokis Schrein in Jötunheim zerstörte, damit Vater und Sohn ihr eigenes Schicksal bestimmten. Eine Tat, mit der Faye sich gegen ihr Volk wandte, um ihre Familie zu schützen. Nach dieser Bestätigung, überbrachte Loki seinem Vater die traurige Botschaft. Er wollte allein ausziehen, die letzten Riesen zu finden. Nach allem was Kratos ihn lehrte und sie gemeinsam durchlebten, wusste der Spartaner, sein Sohn wäre bereit. So ließ er Loki ziehen.
Während der Junge sich von Angrboda verabschiedete, blickte Kratos auf die Rückseite des Triptychons. Zu seinem Erstaunen, offenbarte sie eine zweite Geschichte. Seine Geschichte in den neun Reichen. Die lange Reise bis hin zur Konfrontation mit Thor und sogar weiter … denn im letzten Bild verehrten die Menschen ihn als Gott. Etwas, das sich Kratos nie erträumte.