Triumphal knallte Kratos Heimdalls Horn auf den Esstisch. Yngvi beglückwünschte ihn und Brok stimmte ein, während er Met heran schaffte. Nur Tyr zeigte sich wie üblich betrübt über Heimdalls ableben. Er verwies sofort darauf, dass es nun für Odin keinen Grund mehr für Frieden gäbe. Etwas wonach Freya ohnehin nicht strebte. Sie suchte den Krieg mit dem Allvater und drängte darauf, ihren aktuellen Vorteil auszunutzen. Aber Kratos lehnte es ab. Loki spielte umgehend seine Masken-Karte aus. Er verwies darauf, dass es nichts gäbe, was Odin mehr wolle, als das Wissen zu erlangen, was die Maske verhieß. Selbstverständlich wollte Kratos seinen Sohn nicht erneut in die Höhle des Löwen schicken. Aber gegen die geballten Argumente seiner Gefährten hatte er wenig Chancen. In der Spionage lag ihre beste Option und sein Sohn war längst in der Lage derartige Situationen zu meistern. So machte Loki sich auf nach Asgard, während Brok und Yngvi auf ihn anstießen. Lediglich einer der Truppe sorgte sich ähnlich um den Jungen, wie sein Vater: Sindri. Die bessere Hälfte der Huldra Brüder, versah Lokis Schlüssel zur Weltenreise mit einem Notfallmechanismus. Würde er den Schlüssel zu Boden werfen und hvergi rufen, brächte ihn das zurück zum Baumhaus.
Wie zu erwarten, drehten sich Odins erste Worte um Heimdalls Tod und ob Loki etwas davon wüsste? Mit Lokis Bestreben nicht zu lügen, lenkte er die Aufmerksamkeit geschickt auf Thor. Schließlich war der ehemalige Gott der Vorhersehung wenig beliebt gewesen. Obwohl Odin die Andeutung nicht mochte, verdächtigte er aber nicht Loki und drückte ihm augenblicklich die rekonstruierte Maske in die Hand. Der Junge erwiderte den Vertrauensbeweis mit seiner neusten Erkenntnis zum nächsten Fundort. Er übersetzte die Glyphen zunächst falsch. Statt „Jenseits des Schreis des kalten Atems“, hieß die Passage wohl „des Schreis des ersten Atems“. Odin wusste sofort wo das war und entsandte Loki samt Thor in die eisige Hölle Niflheims. Oder zumindest beauftragte er Loki damit. Denn Thor stand ausnahmsweise nicht eine Sekunde später neben ihnen. Mit Thruds Hilfe fand der Riesennachkomme ihn im Schwarzen Donner, Asgards Spelunke. Der Tod seiner beiden Söhne, Odins Unwillen Loki dafür zu bestrafen und die herablassenden Bemerkungen seines Vaters, trieben Thor erneut in den Alkoholismus. Abermals akzeptierte er, für lediglich zwei Dinge gut zu sein: Töten und Met saufen. Thrud und Loki schleppten den Trunkenbold mit vereinten Kräften an die frische Luft. Obwohl er kaum gerade stehen konnte, begleitete der Gott des Donners, nach einer Standpauke seiner Tochter, Loki nach Niflheim. Glücklicherweise erledigte der Junge dort die ganze Arbeit. Viel Zeit zum Ausnüchtern.
Das Leuchten des urzeitlichen Artefakts lockte den jungen Bogenschützen zu einer eisigen Schlucht mit humanoiden Steinköpfen. Kaum erreichte Loki den Punkt, verschwand das Leuchten und ließ den Riesen kurz verwundert Inne halten. Eine Schrecksekunde, die ihn beinahe getötet hätte. Denn im nächsten Moment zog ihn die Maske in die Tiefe zum dritten Stück. Hätte Thor nicht Lokis Arm ergriffen, wären Maske und Träger in den Tod gestürzt. Doch so vervollständigte sich die Maske der Schöpfung endlich.
Es verging keine Sekunde, bis Odin herbeikam, Loki beglückwünschte und Thor wie üblich bei Seite schob. Dicht gefolgt von Sif und zwei Walküren. Sie forderte Lokis Kopf für Heimdalls Tod. Schließlich versprach Odin, es würde kein Aesir Blut mehr fließen und Familie solle an erster Stelle stehen. Auch wenn der Allvater Sifs Argumente entkräftete, bekam sie ihren Willen. Während Odin die Walküren mit einer neuen Aufgabe betraute, erinnerte seine Stieftochter ihren Gemahl an den Tod Magni und Modis. Wutentbrannt ging der fettbäuchige Donnergott mit seinem Hammer auf Loki los. Der Junge versuchte sich mit Worten zu verteidigen, sah jedoch schnell ein, wie diese wirkungslos verpufften. Als Mjölnir auf ihn zuraste, sprach er Sindris Rettungsphrase und fiel auf das sichere Geäst Yggdrasils.
Zurück im Huldrar Anwesen, blühte die ewige Fede zwischen Tyr und Freya wieder auf. Mit Lokis stolzer Präsentation der Maske, verwies der nordische Kriegsgott darauf, dass er Odins größten Schatz gestohlen habe. Was Yngvi sichtlich amüsierte, weil Tyr wie üblich schlicht auf den Vorschlag schiss. Egal wie der Plan aussah, Tyr redete ihn immer klein. Woraufhin der hochgewachsene Kriegsgott zur Abwechslung einen Alternativvorschlag zu Freyas Frontalangriff vortrug. Er wollte nach Asgard hinein schleichen und die Maske benutzen, bevor Odin dazu kam. Kratos sah darin den leichten Weg, welcher immer mit einem Preis kam. Derweil die Übrigen die Lösungen abwägten, erhob sich Tyr, nahm die Maske auf und erklärte, er wolle nicht länger eine Last sein, sondern ein letztes Mal seinen Speer ergreifen, um sie alle in die Schlacht zu führen. Der Einzige, der sich dem nordischen Kriegsgott in den Weg stellte, war der kleine blaue Zwerg Brok. Er forderte zu erfahren, wie Tyrs Weg nach Asgard rein aussah. Eine Antwort, die Tyr nicht hatte und drumherum redete. Als Brok Tyr daraufhin die Maske aus der Hand schlug, platzte dem Kriegsgott der Kragen. Er zog ein Messer und bohrte es Brok in die Brust. Sindri eilte seinem Bruder umgehend zur Seite, indes sich Tyrs Gestalt zu Odin wandelte und er Loki das blutverschmierte Messer an die Kehle setzte. Die folgende Verhandlung über die Maske verlief jedoch nicht ganz nach Odins Wunsch. Yngvi warf sie absichtlich über den Götterkönig hinweg, woraufhin Loki in einen Wolf transformierte und Odin in den Arm biss. Verwundet aber nicht geschlagen, hob Odin erneut die Maske vom Boden auf und befahl seinen Raben ihn fortzutragen. In letzter Sekunde riss Kratos Speer sie ihm aus der Hand. Der Allvater verschwand ohne seinen wertvollen Schatz.
Für Brok war das Abenteuer an der Stelle zu Ende. Selbst Freyas Wanenmagie vermochte den Zwerg nicht mehr zu retten. Er verstarb in den Armen seines Bruders Sindri. Der Tod des Zwerges war der Ball des Anstoßes. Freya bekam endlich ihre Rache. Das Überraschungsmoment verloren sie durch Odins Unterwanderung eindeutig. So blieb die offene Konfrontation ihre einzige Option. Die Gruppe beschloss, von Tyrs Tempel aus Asgard anzugreifen. Aus dieser Richtung fanden sie vielleicht mit roher Gewalt die Schwachstelle in Hrimthurs Wall. Ihnen fehlten lediglich die Armeen für diese Schlacht. Weshalb jeder der Truppe in andere Reiche aufbrach. Freya zu den Walküren nach Vanaheim, Yngvi nach Alfheim und Sindri nach Svartalfheim. Kratos steuerte samt Loki Muspelheim an, um den ersten Feuerriesen, Surtr, ums ultimative Opfer zu bitten.
Einst formte Surtrs Wärme die Sonne und Sterne. Obwohl sie das exakte Gegenteil voneinander waren, verliebte sich Surtr während einer Schlacht in die Frostriesin Sinmara. Ihre Liebe sollte der Prophezeiung nach die Vernichtung Asgards herbeiführen können. Diese mächtige Waffe, versuchten Kratos und Sohn zu erlangen. Doch Surtr lehnte ab, bevor die beiden überhaupt die Frage stellten. Der Feuerriese wusste, weshalb sie kamen. Auch er kannte die Prophezeiung. Er versagte ihnen die Hilfe, weil er ebenso wenig bereit war Sinmara zu opfern, wie Kratos Loki hergeben wollte. Ein Argument, das die beiden unmöglich widerlegen konnten und sich geschlagen gaben. Doch als Kratos Surtr den Rücken zuwandte, erblickte der Feuerriese die Chaosklingen. Auch wenn sie aus einer anderen Welt stammten, bestanden sie aus dem gleichen urzeitlichen Feuer wie Surtr. Durch sie kam der Feuerriese auf einen Plan, der Ragnarök herbeiführte ohne seine geliebte Sinmara zu opfern. Er führte das Vater-Sohn-Gespann zum Weltenfunken – dem Ort wo die Reiche einst entstanden – lud die Chaosklingen mit seinem Feuer auf und ließ Kratos sie ihm ins Herz stechen. Denn in seiner Brust schlug Sinmaras eisiges Herz und in ihrer sein feuriges. Auf diese Weise war das Liebespaar sich auf Ewig nahe und auf diese Weise begann Ragnarök. Surtr lief zunächst glühend rot an, dann blau und schließlich stürzte er in die Tiefe. Dann ertönten aus dieser seine Worte: Ich bin Ragnarök, ich warte auf euren Ruf.