Ken Levine, Jonathan Chey und Robert Fermier setzten als Irrational Games, heute besser bekannt als 2K Boston, ihre geliebte System Shock Reihe mit Bioshock fort.
Doug Church, der von Beginn an in jedes Looking Glass Spiel involviert war, schloss sich Ion Storm an. Wo er zusammen mit Warren Spector und weiteren ehemaligen Kollegen Deus Ex programmierte. Dieses Ion Storm Austin Team führte außerdem die Thief Reihe mit Deadly Shadows fort. Doug selbst verließ Ion Storm jedoch wieder, um für Valve 3D Shooter zu programmieren.
Seamus Blackley, der die Physik-Engine für Ultima Underworld, System Shock und Flight Unlimited programmiert hatte wechselte nach seinem Ausstieg 1995 zu DreamWorks Interactive und entwickelten dort Jurrasic Park: Trespasser. Anschließend ging er zu Microsoft und wurde da Teamleiter für die Entwicklung der ersten Xbox. Austin Grossman, der maßgeblich für System Shock verantwortlich gewesen war, aber auch an Ultima Underworld 2 und Terra Nova gearbeitet hatte, folgte Seamus zu DreamWorks und wechselte anschließend zu den Arkane Studios
Die Arkane Studios sind vermutlich die Firma, welche die Prinzipien der damaligen Looking Glass Spiele bis heute am besten verkörpert. Ihr Arx Fatalis war eine unabhängige Variation des Ultima Underworld Konzeptes. Die Dishonored Spiele führten das Konzept der Thief Reihe fort und Arkanes 2017 veröffentlichtes Sci-Fi-Spektakel Prey ist vermutlich die beste aktuelle Variante der damaligen System Shocks. Doch das mag sich in Kürze ändern, denn die Nightdive Studios arbeiten seit 2016 an einer Neuauflage des Original-System-Shocks, was 2018 fertig werden soll.
Electronic Arts hauseigenes Visceral Games Studios begann 2006 mit der Produktion von System Shock 3, was sich während der Produktion jedoch in der ersten Teil der Space-Survival-Horror-Reihe Dead Spece verwandelte.
Looking Glass Gründer Paul Neurath unterstützte nach dem Bankrott seiner Firma zunächst die Arkane Studios bei ihren ersten Titeln und entwickelte dann für BioWare die beiden Neverwinter Nights Erweiterungssets. Nachdem gut ein Jahrzehnt vergangen war, entlockte Paul EA die Rechte des Underworld Franchises, gründete Otherside Entertainment und startete unter dieser Flagge eine Kickstarter Kampagne für Underworld Ascendant. Dieses dritte Underworld Spiel entsteht nun seit 2015 in Zusammenarbeit mit Warren Spector, Doug Church und vielen anderen ehemaligen Looking Glass Mitarbeitern. Sie arbeiten zudem an System Shock 3.
Was aus den 90ern ebenso geblieben ist, ist eine Zahl: 451. Sie erschien erstmalig als Türcode in System Shock und in leicht veränderter Form in dessen Nachfolger: 45100. Sie ist jedoch nicht nur auf Looking Glass Spiele begrenzt. In Ion Storms Deus Ex, öffnet die 0451 eine Waffenkammer. In Irrational Games BioShock führt sie in einen geheimen Raum. Sie öffnet genauso einen Aktenschrank in Fullbright Company’s Gone Home. Der Code ist in vielen Spielen zu finden, die in den letzten zwei Jahrzehnten von ehemaligen Mitarbeitern entwickelt wurden oder sich mit Looking Glass identifizieren. In der realen Welt hat diese Zahl die Bürotür der Looking Glass Studios geöffnet. Die Zahl selbst bezieht sich auf Ray Bradbury’s Roman Fahrenheit 451 und beschreibt die Selbstentzündungstemperatur von Papier, 451° Fahrenheit. Ein Roman in dem der Staat frei denkende Menschen unterdrückt und die Feuerwehr alle Bücher verbrennt. Auf ihren Helmen und Uniformen thront die 451. Doch für Looking Glass wurde die Zahl zum Gegenteil. Sie inspirierte sie über die normalen Grenzen hinaus zu denken. Looking Glass ist Geschichte, aber ihre Philosophie lebt bis heute weiter.