Als Peter Molyneux noch ein kleiner Junge war, stolperte er über einen Ameisenhügel. Wie es Kinder so machen, stocherte er mit einem Stock darin herum und ließ Zerstörung über die kleinen Wesen regnen. Doch dann tat Peter etwas untypisches für Kinder seines Alters. Er gab den Ameisen Zucker. Durch die neu gewonnene Energie reparierten sie in Windeseile den Schaden, den er angerichtet hatte. So kam er auf die Idee von kleinen lebendigen Welten mit kleinen lebendigen Einwohnern und sich selbst als Außenstehender, mit der Möglichkeit sie beeinflussen zu können. Der Grundstein für eine der herausragendsten und einflussreichsten Laufbahnen in der Videospielegeschichte war gelegt.
In seinen frühen Jahren wollte Peter Molyneux kein Spiele-Designer werden, sondern viel mehr ein Unternehmer in der Computerbranche. Nach seinem Informatik Abschluss von der Southampton University arbeitete er Tagsüber für eine große Computerfirma und bei Nacht für seine eigene Firma Vulcan. Er schrieb mehrere kleine Programme, wie einen Musik-Generator, Unternehmens-Simulator oder ein Buchstabier-Quiz. Dann setzte er eine Anzeige in ein Magazin, in der er anbot eines dieser Programme kostenlos mit zehn leeren Disketten für 10 Pfund zu verkaufen. Peter rechnete mit einem gewaltigen Ansturm und warnte sogar die örtliche Poststelle davor. Doch er bekam in der ersten Woche nur fünf Bestellungen und ein paar mehr in den folgenden. Dafür äußerten jedoch 50 Leute Interesse seine Software direkt zu kaufen.
Von der Idee angetrieben, entwickelte er seinen Unternehmens-Simulator weiter und setzte ein Preisgeld von 100 Pfund aus, für den Spieler, der als erster 1.000.000 in seinem Spiel verdienen würde. Die Gewinnsumme wurde nie eingefordert, denn Peter verkaufte nur zwei Exemplare des Spiels.
Peters dritter Plan war Finanzsoftware für den C64 zu entwickeln. Dafür gründete er mit seinem Freund Les Edgar Taurus Impact Systems, die später durch Kevin Donkin verstärkt wurden. Obwohl ihre geplanten Taurus Accounts, Taurus Invoicing und Taurus Stock Control Programme zu gar nichts führten, ereignete sich etwas erstaunliches. Commodore war im Begriff ihre Amiga Produktreihe in Großbritanien zu launchen und da sie zu der Zeit eine große Konkurrenz in IBM sahen, suchten sie Firmen, welche den Amiga mit ihrer Software unterstützten. Eines Tages bekam Taurus die Anfrage über ein Treffen mit Commodore. In dem Verkaufsgespräch redete Commodore immer von „dem Produkt“ und Peter glaubte zunächst sie würden von ihrer Datenbanksoftware reden. Doch als sich das Gespräch dem Ende entgegen neigte, sagte Commodore: „Wir freuen uns schon ihr Netzwerk auf dem Amiga laufen zu sehen.“ Da dämmerte es Peter, dass Commodore sich in der Firma vertan hatte. Sie wollten nicht zu Taurus mit au, sondern zu Torus mit o, dem Netzwerkhersteller. Nichts desto trotz stimmte Peter zu ihr Produkt für den Amiga umzusetzen und als Commodore ihren Fehler bemerkte, waren die versprochenen fünf Amgias bereits an Taurus ausgeliefert. Taurus stellte die Acquisition getaufte Datenbanksoftware fertig und die verkaufte sie dank kleiner Promotion von Commodore 2.000 mal. Sie schoben eine CAD Software nach, aber ihnen wurde klar, dass das meiste Kapital auf dem Amiga in Spielen stecke. So nannten sie die Firma in Bullfrog um, nach dem Keramik-Figur, die in ihrem total runtergekommenen Büro eines Guildforder Dachbodens rum lag.
Ein Freund von Peter hatte auf dem C64 ein Action-Adventure namens Druid II: Enlightenment programmiert und Peter bot sich dessen Publisher Firebird als Programmierer einer Amiga Portierung an. Da er selbst kein Grafiker war, heuerte er aus Guildfords Ultima Game Shop Glenn Corpes an. Glenn war eigentlich Programmierer und würde in den nächsten Jahre sämtlich Game-Engines für Bullfrog programmieren, doch für den Moment stellte Peter Glenn als Grafiker für Druid II ein. Sie nutzten für die Konvertierung nicht den C64 Source Code. Stattdessen lief Druid II auf einem Fernseher neben Glens Schreibtisch und sie bauten es so gut sie konnten nach. Mit Peters miesen Programmierkenntnissen schrumpfte der Bildausschnitt des Spiels immer weiter, bis der Amiga die schlechten Routinen endlich flüssig darstellte.
Der Druid 2 Konvertierung folgte Bullfrogs erstes eigenes Spiel. Der von Glenn Gropes und Kevin Donkin entwickelte Shooter namens Fusion, bestach hauptsächlich durch beißende Farben und rappeliges Scrolling. Dennoch willigte Electronic Arts ein Fusion zu vertreiben und wie jedes Peter Molyneux Projekt zuvor, floppte Fusion.