Origin Systems – Wing Commander und Chris Roberts Vision eines interaktiven Universums

by Pandur

Einige Jahre zuvor hatte Richard Garriott Electronic Arts zu einem Produkt überredet, in dem diese kaum Erfolg sahen. Als dieses Ultima Online getaufte Projekt beim Start der Beta-Phase problemlos 50.000 Freiwillige anzog, war EAs Interesse am Online-Gaming geweckt. Von einem Moment auf den anderen wollten sie nicht nur die Ultima 9 Entwicklung auf Eis legen, sondern Origin zu einem reinen Online-Game-Studio umfunktionieren. Trotz der Tatsache, dass Ulitma Online noch nicht mal fertig war, gab EA Wing Commander Online, Privateer Online sowie Harry Potter Online gleichzeitig bei Origin in Produktion. Gefolgt von Ultima Online 2, zwei Jahre nach dem UO Release. Was die EA Marketing Abteilung sicherheitshalber in Ultima Worlds Online: Origin umtaufte. Die Origin Angestellten verwiesen darauf, dass sie sich selbst Konkurrenz machen würden. Doch EA Worldwide Studios Chef, Don Mattrick, ignorierte diesen Hinweis und stellte stattdessen Wing Commander Online ein, um das Team UO2 machen zu lassen. Die Gruppe von Weltraum-Nerds war mit der Situation derart unzufrieden, dass sie alle wenige Monate später kündigten und der UO2 Entwicklung einen heftigen Rückschlag versetzten. Die Privateer Online Entwicklung stellte Electronic Arts ein Jahr später ein, da sie eine zu große Konkurrenz zu Earth & Beyond sahen, was die ebenfalls zu EA gehörenden Westwood Studios produzierten. Das Privateer Online Team wechselte daraufhin zu Verant bzw. Sony Online Entertainment und schuf stattdessen Star Wars Galaxies. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass EA in den Folgejahren ebenso UO2 und Harry Potter Online einstellte. Origin kümmerte sich lediglich noch um den Support von Ultima Online und wurde letztlich im Februar 2004 von Electronic Arts geschlossen. Die verbleibenden Mitarbeiter transferierten sie in ihr kalifornisches Studio.

Electronic Arts versuchte den Wing Commander Franchise 2007 durch Entwickler Gaia Industries wiederzubeleben. Das für die Xbox 360 produzierte Wing Commander Arena war eher ein Multiplayer orientiertes Raumschiffduell mit 18 verschiedenen Schiffen der Konföderation sowie Kilrathi. Diese ließen sich jedoch nicht aus dem Cockpit steuern, sondern von einer Art Draufsicht oder Heckansicht. Die für bis zu 16 Spieler ausgelegten Teamplay und Free-For-All Modi veranlassten jedoch kaum jemanden zum Kauf und so wurde Wing Commander Arena das vermutlich unbekannteste Spiel des Franchises.

Chris Roberts ließ sich vom Untergang seiner ersten beiden Firmen nicht bezwingen und gründete in direkter Folge 2010 seine dritte Firma Cloud Imperium Games. Dieses mal zusammen mit seinem Anwalt Ortwin Freyermuth. Nach Ausarbeitung eines ersten Konzepts startete Chris Roberts im Oktober 2012 eine Kickstarter Kampagne für seinen spirituellen Nachfolger zu Wing Commander, Privateer und dergleichen. Die ursprünglich mit 500.000 $ angepeilte Kampagne erreichte 2,1 Millionen. Roberts ließ dieser eine zwei Kampagne über seine eigene Webseite folgen, die im weitere 4,1 Millionen einbrachte. Diesen Crowdfunding Feldzug führt er bis heute fort und hat seinem im Alpha Stadium befindlichen Spiel zwischenzeitlich fasst 160 Millionen US Dollar eingebracht. Wodurch Cloud Imperium Games zwischenzeitlich über 270 Leute beschäftigt, die an Star Citizen und der Squadron 42 Kampagne arbeiten. Das nun seit fünf Jahren in der Entwicklung befindliche Spiel geht weit über die Grenzen von Wing Commander hinaus. Der Spieler kann nicht nur im Hangar selbst zu seinem Jäger marschieren, diesen dort modifizieren und anschließend zum Wing Commander typischen Einsatz aufbrechen. Es ist ihm ebenso möglich die Sternensysteme frei zu erkunden und Ladebildschirmfrei auf prozedural generierten Planeten zu landen. Die er dann wiederum per Speederbike, Geländefahrzeug oder zu Fuß erkunden kann. Das Star Marine Modul ermöglicht zusätzlich ähnlich wie bei Raumschiffeinsätzen im All auch Egoshooter-Schlachten auf Raumstationen oder Planeten, inklusive eines Ausdauer- und Ermüdungssystems. Ebenso lassen sich von NSCs Missionen für Bergungsgut o.ä. Ergattern und über Shopping Terminals auf Raumstationen Handel mit gefundenen Gegenständen treiben. Wann Star Citizen letztlich fertig wird, steht in den Sternen. Mit dem Release ist frühestens 2018 zu rechnen. Denn das CIG Team arbeitet immer noch an geplanten Features der dritten Alpha. Ob man nun Fan von Star Citizen ist oder nicht, muss man Chris Roberts zumindest hoch anrechnen, dass er es geschafft hat 160 Millionen Dollar durch Crowdfunding zu bekommen. Denn das ist der aktuelle Weltrekord!

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