Irrational Games / 2K Boston Historie – Ken Levines interaktive Geschichtsstunden

by Pandur
Elisabeth und Booker fallen aus der fliegenden Stadt Columbia in die Wolken

BioShock Infinites Release war wenige Monate vor dem von The Bureau XCOM Declassified. Als BioShock Infinite Gold ging und viele Mitarbeiter ihren wohlverdienten Urlaub antraten, sollte 2K Marin bereits das Alpha Stadium für den ersten DLC erreicht haben. Doch was 2K Marin im März 2013 ablieferte, war aus Irrationals Sicht inakzeptabel. So beschloss Ken, dass Irrational Games nicht nur den zweiten und dritten DLC, sondern alle selbst machen würde. 2K Marins Konzept für Clash in the Clouds, die fliegende Stadt Columbia ins Meer stürzen zu lassen, wurde eingestampft. Das Timing hätte nicht schlechter sein können. Der Großteil der Irrational Angestellten war über die Welt verteilt und der DLC sollte in neun Wochen ausgeliefert werden. So folgten der BioShock Infinite Crunch Time direkt eine Clash in the Clouds Crunch Time. Der DLCs fokussierte sich überwiegend auf Kämpfe, da die Kritiker des Spiels, diese als die größte Schwachstelle gesehen hatten. Clash in the Clouds erhielt eher milde Wertungen.

Ken schrieb zu dem Zeitpunkt bereits die Geschichte des zweiteiligen Burial at Sea DLC und an den Wochenenden ein Screenplay für das Remake seines Kindheitslieblingsfilms „Flucht ins 23. Jahrhundert“. Denn nach dem Durchbruch in der Spieleindustrie hatte seine Agentin im tatsächlich wieder Drehbuchaufträge vermittelt. Innerhalb des nächsten halben Jahres, wo auch 2K Marin geschlossen wurde, hatten einige Irrational Mitarbeiter die Firma ihrerseits verlassen. Obwohl so etwas an für sich normal war, zählte auch Irrational Games Executive Vice President of Development, Rod Fergusson, dazu. Die Mitarbeiter der für KI, Benutzerinterface und Effekte Abteilungen waren im Laufe der Monate auf nahezu null geschrumpft worden. Aber das Merkwürdigste war in dem Moment, dass es offensichtlich kein neues Projekt gab. Viele Angestellte begannen bereits sich auszumalen, wo die Firma ohne ein solches hinsteuern würde. Auf der anderen Seite sollte das Irrational Games Gebäude in Quincy wegen Baufälligkeit abgerissen werden und die Firma musste in nächster Zeit zwangsläufig den Ort wechseln. Es wurde jedoch gemunkelt, Ken hätte ein KI Projekt geplant, welches auf Elisabeth aufbauen solle. Am 18. Februar 2014 erfuhren die meisten Angestellten dann vom nächsten Schritt. Ken Levine hielt vor allen eine Rede, die er ausnahmsweise zitternd von Blättern ablas, statt wie üblich frei vorzutragen. Er begann mit der Historie der Firma und endete mit der Schließung von Irrational Games. Anschließend übernahm die Personalabteilung, erklärte allen den Ablauf der Schließung und gab Hilfestellung bei der Vermittlung. Irrational Games entließ an dem Tag 70% ihrer Belegschaft. Die Mitarbeiter wechselten zu 57 verschiedenen Firmen. Ken Levine war es ähnlich ergangen wie Jonathan Chey zuvor. Ein Spiel mit über 200 Leuten zu entwickeln, war ihm zu anstrengend geworden. Er wollte seine Energie wieder auf ein kleineres Team fokussieren. In Absprache mit Take-Two Interactive wurde Irrational Games zu Ghost Story Games und übernahm lediglich 15 Mitarbeiter. Ihr Ziel sollte es sein erneut „Geschichtsgesteuerte Spiele, in die der Spieler eintauchen und sich darin verlieben könne“ zu entwickeln, ganz so wie es bei den System Shock und BioShock Reihen der Fall gewesen war. 2017 war die Mitarbeiterzahl wieder auf 25 Leute gestiegen. Bisher haben sie jedoch kein neues Spiel veröffentlicht oder überhaupt angekündigt.

Irrationals ehemaliger Mitgründer, Jonathan Chey, wartete die zweijährige Wettbewerbssperre ab und gründete dann 2010 Blue Manchu. Sie konzentrieren sich auf Browser Games und lieferten als Debüt-Produkt 2013 Card Hunter ab. Ein Trading Card Game mit taktischen Kämpfen in einer klassischen Fantasie Welt. Irrationals Games 2002er Dungeon Duel Pitch gar nicht so unähnlich.

Den BioShock Franchise hat 2K Games 2016 an Hangar 13 weitergegeben. Einem Team gemischt aus ehemaligen Star Wars 1313 und 2K Marin Mitarbeitern, die seitdem Gerüchteweise an BioShock 4 arbeiten.

Einzelnachweise:

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