Zusammen mit den Brett und Louis Firma hatte EA ebenso VIEs Studio in Irvine Kalifornien übernommen. Das taufte Electronic Arts nun Westwood Pacific. Unter der Aufsicht von Louis produzierte das Zweitstudio im Jahr 2000 Command & Conquer: Red Alert 2. Es sponn die fiktive Geschichte weitere, in dem die Russen eine Invasion der USA begannen. Red Alert 2 hatte eine ausgefeiltere Story und qualitativ bessere Videosequenzen, traf aber nicht 100%ig den Geschmack der Zielgemeinde. Mit einem 84 Punkte Metacritic Rating brachte EA gut eine Million Exemplare unter die Leute. Garantiert rentabel für EA, aber verglichen damit, dass sich das drei Jahre ältere StarCraft noch immer wie geschnitten Brot verkaufte und so langsam auf 10.000.000 Verkäufe zu ging, nicht gerade ein Meilenstein.
Westwood Pacific produzierte im gleichen Jahr Nox. Ein Diablo ähnliches Spiel, was Erfinder Michael Booth als geupdatete Version von Atari’s Gauntlet bezeichnete. Er hatte die Echtzeitkämpfe als Mischung aus Magic: The Gathering und Mortal Kombat geplant, bei denen der Spieler mit Kombos am Joypad Angriffe auslösen sollte. Das Westwood Pacific Team sah dieses System jedoch als zu komplex für den Casual-Gamer an und gab ihm stattdessen die Genre-typische Maussteuerung mit numerischen Quickslot-Tasten. Das Fantasy-Action-RPG, bei dem der Spieler einen Krieger, Magier oder Beschwörer spielen konnte, wurde für das innovative Kriegsnebelartige-TrueSight-System gelobt. Trotz einer aufwändigen Marketingkampagne seitens Westwood versagte Nox komplett. Es erhielt eine 81% Durchschnittswertung und EA verkaufte nicht mal annähernd 100.000 Exemplare. Nox ging neben Blizzard Entertainments Diablo II schlichtweg unter.
Zur Zeit des ersten Command & Conquer hatte Westwood bereits erste Prototypen eines Ego-Shooters für C&C Commando Missions (Arbeitstitel) erstellt, das Konzept Anfang 1996 komplett verworfen und ein Jahr später doch wieder aufgegriffen. Nach insgesamt fünf Jahren Entwicklungszeit kam im März 2002 tatsächlich Command & Conquer Renegade auf den Markt. Als Setting diente das erste Strategiespiel, also der erste Tiberium Krieg. Der Spieler übernahm die Rolle von Nick „Havoc“ Parker. Einem Commando, der von Nod gekidnappte Tiberiumwissenschaftler retten musste. Für Fans des Franchises war es sicherlich interessant. Neben einem normalen Waffenarsenal konnte Nick in GDI und Nod Fahrzeuge einsteigen und sogar mit einem Mammut-Panzer durch die Gegend fahren. Zum Release funktionierte die Gegner-KI jedoch nicht richtig, was den von Sole Survivor übernommenen Mulitplayer-Modus interessanter machte als die eigentliche Single-Player-Kampagne. Außerdem besaß C&C Renegade eine eher durchschnittliche Grafik und musste sich mit mehreren erfolgreichen Medal of Honor Titeln messen. 70% Wertungen waren die Regel.
Mit dem Release von Ulitma Online 1997, was erstmalig eine MMO-Welt mit ansprechender Grafik verband, hatte Westwood die Entwicklung ihres MMORPG Earth & Beyond begonnen. Ein weiteres relativ unbeschriebenes Genre zu der Zeit. Von dem sich EA nach UO enorme Gewinne versprach. Earth & Beyond versetzte den Spieler ins Jahr 2075, wo die Menschheit das Weltall bevölkerte. Der Spieler hatte die Wahl zwischen einem von drei Völkern: Progen, Jenquai oder Terranern, die grundlegend alle Menschen mit anderer Abstammung waren. Es standen sechs Klassen zur Verfügung, von denen jedoch jedem Volk nur zwei zur Auswahl standen. Diese Wahl bestimmte zudem die Art des Spieler-Raumschiffs. Das grundlegende Spielprinzip bestand darin, das eigene Schiff aufzurüsten, eine bestimmte Anzahl niedrigstufiger Monster zu töten, dadurch Bosse spawnen zu lassen und die zu besiegen. Die Beute konnte wiederum auf dem In-Game Markt verkauft werden. Dabei erhielt der Spieler drei Arten von Erfahrung, fürs Erkunden der Galaxie, bekämpfen von Gegner und letztlich das Handeln. Als Earth & Beyond im September 2002 erschien, zog es das allgemeine Interesse auf sich, konnte die Spieler aber auf Dauer nicht motivieren, die Abogebühren zu bezahlen. EA nahm die Earth & Beyond Server im März 2004 vom Netz.
Die Schließung der Westwood Studios kam jedoch noch davor. Am 29. Januar 2003 kündigte EA im Rahmen ihres Finanz-Quartalsberichtes an, die Westwood Studios zum 31.03.2003 zu schließen. Dem über 100 Mann starken Team, was jedoch nur noch zu einem Drittel aus ursprünglichen Westwood Mitarbeitern bestand, wurde angeboten nach Los Angeles umzuziehen. Electronic Arts schloss sowohl die Westwood Studios in Las Vegas als auch Westwood Pacific in Irvine und vereinte die Reste bei EA Los Angeles. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der C&C Francise zu 21 Millionen verkauften Westwood Spielen geführt.