Disintegration – V1’s Aerial Tactic Shooter

by Pandur

Als Marcus und Joe den Vertrag mit Private Division unterzeichneten, peilten sie eine 4-Stündige Kampagne und eine sehr kleine Multiplayer-Komponente an. In dieser Single-Player-Kampagne sollte Gravcycle Pilot Romer Shoal die Hauptrolle spielen. Das Disintegration Prinzip, der menschlichen Gehirne in einer Roboterhülle, betrachtete Marcus dafür als ideal. Denn er konnte Romer eine Identität verleihen. Gleichzeitig war durch dessen Hülle für den Spieler jedoch ausreichend Spielraum, um sich seinen Charakter darin vorzustellen. Zusammen mit Waggoner, Seguin, Rezek, Agnes uvm. trat Romer gegen den gefallen Rayonne Captain Black Shuck im ehemaligen Nordamerika an. Diese Gefährten, die Romer durch die Storyline Disintegrations begleiteten, standen ihm ebenso in den Missionen der Kampagne zur Seite. Bis zu vier von ihnen bildeten die Bodeneinheiten des Kampfgeschehens und genau darin fand das V1 Interactive Team während der eigentlichen Produktionsphase den Kick des Spiels. Denn mit ihren unterschiedlichen Spezialfähigkeiten und zudem variierenden Gravcycles für den Spieler, formte sich ein Schachfiguren-artiges Spielprinzip. Als das Entwickler-Team dieses Potential realisierte, bauten sie nicht nur die Kampagne auf die doppelte Zeitspanne aus, sondern konzentrierten ihre Arbeit außerdem auf die Erweiterung der eigentlich winzigen Mehrspieler-Komponente. Sie konstruierten verschiedene Gravcycles für offensives oder defensives Spielverhalten und konzipierten dazu passende Boden-Crews, um den jeweiligen Spielstil zu unterstützen. Mit der Zeit erweiterten sie die 5 vs 5 Multiplayer Matches um drei unterschiedliche Spiel-Modi. Dem Capture-The-Flag ähnlichen Zone Control, bei welchem der Spieler seine Ground Crew am Leben halten musste, um Gebiete erobern zu können. Dem Retrieval Modus, bei dem das angreifende Team explosive Kerne ins gegnerische Terrain bringen musste. Und letztlich dem Collector Mode. Der darum ging Feinde zu killen und deren Brain Cans einzusammeln. Die Brain Cans repräsentierten gewissermaßen die Gehirne der Personen. In der Einzelspieler-Kampagne konnte der Spieler sie einsammeln, um diese Begleiter wieder spawnen zu lassen.

Nachdem das Team, während der insgesamt viereinhalbjährigen Entwicklungszeit, auf zwischenzeitlich 30 Personen angewachsen war, erschien Disintegration am 16. Juni 2020 für PC, PS4 und Xbox One. Drei Tage vor The Last Of Us Part II. Ob es nun mit Naughty Dog’s Kassenschlager zusammen hing, der gänzlich fehlenden Werbung seitens Take Two Interactives oder den mittelmäßigen Reviews im 60 Punkte Bereich, ist unklar. So oder so fand Disintegration wenig Anklang in seiner Käuferschicht. Es verkaufte nur etwas mehr als 200.000 Exemplare. Spieler lobten zwar das vielversprechende Konzept, bemängelten aber ebenso das sich wiederholende Missions-Design und zu kleinen Karten. V1 Interactive versuchte das Spiel mit neuen kostenlosen Crews, Gravcycles und Karten für den Mehrspieler-Modus am Leben zu halten. Als sie ein halbes Jahr später jedoch immer noch auf grob 500 aktive Spieler am Tag blickten, stellten sie den Mehrspielermodus offiziell ein, indem sie die Server abschalteten.

V1 Interactive selbst schloss am 8. März 2021 die Pforten. Marcus Lehto hatte sein neues Sci-Fi Universum als großen Franchise gesehen, aus dem Disintegration nur eine winzige Geschichte erzählte. Es verhieß viel Potential für Nachfolger oder Ableger. Aber nichts davon materialisierte.

Einzelnachweise:

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