Das CSG Modell sah vor, dass die Spender, abseits des Geldes ebenso das Spiel bestimmen dürften. So unterbreitete Jane der Community drei Vorschläge für ihr erstes Pinkerton Road Adventure:
Das Anglophile Adventure, griff Janes Liebe für Romanen-Autoren wie Jane Austen (Stolz und Vorurteil) oder Thomas Hardy (Wessex Romane) sowie ihre Begeisterung für die Downton Abbey Fernsehserie auf. Es sollte die Regency Epoche Großbritanniens mit Janes typischem Mystery Konzept und einer Romanze verbinden. Es hätte sich um die Landherren Tochter Evangeline gedreht, die nach dem Tod ihres Vaters in die Verkleidung einer Gouvernante schlüpfte und dadurch die Geheimnisse der Vicomtesse aufdeckte, welche über ihre Familie herrschte.
Vorschlag zwei, war selbstverständlich eine Gray Matter Fortsetzung. Ein Spiel, was Jane von Anfang an als Serie konzipierte. Im zweiten Teil wären David und Sam in Angelas Heimat aufgebrochen und hätten den Ursprung ihrer übernatürlichen Kräfte erforscht.
Moebius, also Vorschlag drei, sollte sich um Antiquitätenhändler Malachi Rector drehen. Der wie Indiana Jones auf dem gesamten Erdball Artefakten nachjagte und eines Tages nach der Zerstörung seines Geschäfts von einem Manhattaner Milliardär angeheuert wurde, eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse zu dokumentieren. Nicht nur das erste angekündigte Ereignis, des Todes einer jungen Frau in Venedig, sondern das gesamte Konzept wies starke Parallelen zu Gabriel Knight auf. Was höchstwahrscheinlich der Grund war, das 61% der Spender für Moebius stimmten.
Für Jane kam diese Entscheidung wenig überraschend, schließlich war ihre Gabriel Knight Reihe unter den Fans die Beliebteste. Aber nicht alles aus diesem ersten Vorschlag, schaffte es ins fertige Spiel. Denn Malachis Antiquitätengeschäft brannte nicht nieder. Es diente den Spieler stattdessen als Operationsbasis. Worin er mehr über Malachi selbst erfuhr, seine Assistentin Gretchen Flüge buchen und andere Aufgaben erledigen ließ. Der Manhattaner Milliardär gedieh hingegen zu Amble Dexter, dem Direktor der ultra-geheimen Future Intelligence Technology Agency (kurz FITA). Welche wiederum Malachi anheuerte, um Übereinstimmungen der in Venedig verstorbenen Bianca Cardolo mit historischen Persönlichkeiten abzugleichen.
Wie der Titel bereits vermuten lässt, stützte Jane den übernatürlichen Aspekt dieses Werkes auf die Möbius Theorie. Welche stark simplifiziert, die Existenz wiederkehrender Muster im Verlauf der Geschichte, beschreibt. Ein Phänomen das viele mit Reinkarnation verwechseln. Aber eben diese Personen ausfindig zu machen, wurde dem Spieler als Malachi Rector aufgetragen. Jane verlieh ihrer Heldenfigur zur Erfüllung der Aufgabe ein fotografisches Gedächtnis, sodass sich alle Informationen, die Malachi durch Beobachtung, Gespräche und Untersuchungen von Gegenständen erlangte, in einem Analyse-Werkzeug einfanden. Der Spieler war dadurch wie Sherlock Holmes in der Lage, wichtige Merkmale seines Gegenübers zu erkennen und daraus Druckmittel für Gespräche zu formen, die ihn wiederum zu wichtigen neuen Informationen führten. Um all das logisch zu erklären, verlieh Jane Malachi einen IQ von 175 und eine ebenso brillante wie auch unsoziale Persönlichkeit, ähnlich der von Dr. House oder eben Sherlock Holmes. Was Spielern obendrein die Möglichkeit gab, ein echtes Arschloch zu verkörpern.
An was sich die meisten Gabriel Knight Spieler am ehesten erinnerten, war nicht das eigentliche Mysterium der Abenteuer, sondern die sich langsam aufbauende Beziehung zwischen dem Titelhelden und seiner Assistentin, Grace. Eine derart zentrale Beziehung, die sich über mehrere Spiele hinweg aufbaute, wollte Jane erneut kreieren. Weshalb sie ihrem Sherlock einen Dr. Watson in Form des Ex-Special-Forces-Soldaten David Walker zur Seite stellte.
Während Malachi den ersten FITA Auftrag erfüllte, stellten schwarz maskierte Diebe sein Hotelzimmer auf den Kopf und fotografierten seinen Reisepass. Als Milliardär Amble Dexter anschließend weiterhin nicht gewillt war, Malachi über die Hintergründe seiner Analysen aufzuklären, flog dieser für eine gewöhnliche Antiquitäten-Schätzung nach Kairo. Wo sein Wagen mitten in der Wüste liegen blieb. Wie aus heiterem Himmel kam David Walker vorbei und reparierte das Auto. In der folgenden Nacht, stolperte Malachi, auf der Suche nach einem Bodyguard für den kommenden Tag, zufällig in ein Attentat der selben maskierten Gestalten auf David. Wodurch eine Bromance wie von Robert Redford und Paul Newman (Butch Cassidy and the Sundance Kid) oder Ben Affleck & Matt Damon (Good Will Hunting) begann. Der arrogante Malachi erhielt einen warmherzigen Sidekick, der sich von nichts einschüchtern ließ und dem Abenteuer gleichzeitig eine komödiantische Note verlieh. So bat Malachi seinen Bodyguard beispielsweise in Paris eine Bibliothekarin abzulenken, woraufhin dieser erwiderte, dass Prostitution nicht zu seiner Job-Beschreibung gehörte.
Wie üblich stützten sich Locations, wie besagte Bibliothek, auf reale Orte. In diesem Fall die Bibliotheque Nationale de France. Oder Ambel Dexters New Yorker Villa auf die John Jacob Astor Mansion auf der 5th Avenue. Lediglich das züricher Anwesen, mit seinem grünen Irrgarten und den griechischen Götterstatuen, fundierte Jane auf einer ganz anderen Quelle. Es war das Nemours Estate in Wilmington, Delaware. 61 Meilen von Janes Farm entfernt. Aber ganz New York, eine von Jane Jensens Lieblingsstädten, als auch Venedig fundierten auf einigen der berühmtesten Standorten dieser Metropolen. Allesamt zunächst im Comic-Buch-Stil von Stephen Kings „The Dark Tower” oder DC’s “Batman: Earth One“ handgezeichnet und dann anhand dieser als 3D Modelle realisiert. Das Ergebnis übermalten Signus Labs Künstler dann erneut, um es weniger künstlich wirken zu lassen. Diese Technik ermöglichte multiple Kamerawinkel sämtlicher Schauplätze und Puzzle Closeups. Neben traditionelle Rätseln, sowie Malachis Analyse-Werkzeugen, fügte Jane dem Spiel First-Person-Puzzles hinzu. Wie z.B. einen Tisch von Malachis Apartment zu einer Brücke zum zweiten Balkon umzufunktionieren und dort hinauf zu klettern. Oder in Kairos Kneipe die Einheimischen beim Dart zu bezwingen.