Pinkerton Road Studio Historie – Jane Jensens metaphysische Thriller

by Pandur

Die 2012er Kickstarter Kampagne bat um 300.000$ für Moebis und sah für weitere 100.000$ ein cinematisches Intro sowie zusätzliche Puzzles vor. Hätte die Spendensumme 600.000$ erreicht, wäre augenblicklich ein zweites Spiel in Produktion gegangen. Doch diese Summe erreichte die Kampagne nicht. Sie schloss mit 435.316$ ab. Dafür erweckte sie jedoch die Aufmerksamkeit Activisions. Welche Jane kontaktierten und ihr als Rechtsinhaber von Gabriel Knight anboten, ein Remake des Spiels zu realisieren. Selbstverständlich mit dem Ziel, das Adventure modernen Computern und einer neuen Zielgruppe auf mobilen Geräten zugänglich zu machen. Jane willigte ein und so gingen die Phoenix Online Studios parallel zu Moebius an eine 13-monatige Gabriel Knights: Sins of the Fathers Produktion, die Activision mit ihrer Qualitätssicherungs- und Rechtsabteilung überwachte.

Der Umstand eines bereits fertigen Spiels, verkürzte die Pre-Production auf drei Monate. Denn Jane und Ceasars Team mussten lediglich Dinge, wie die Vereinfachung der acht Interface-Icons auf fünf neue, neue Details der hochauflösenden Schauplätze oder zusätzliche Rätsel beschließen. Im Gabriel Knight Original, musste der Spieler z.B. an Tag 6 in Moselys Büro gelangen, indem er etwas von New Orleans Donut-Shop Gegenstück besorgte. Ein durchaus amüsantes und nicht schlechtes Rätsel, aber wenig geeignet in Bezug auf die sonst ernsthafte Handlung. In Janes gleichnamigen Roman entfaltete sich dieser Aspekt anders. Weshalb das Remake eine neue Zwischensequenz und ein Rätsel, dass die gruselige Atmosphäre widerspiegelte, erhielt.

Jane hegte zu Beginn außerdem einen Hidden Object Ansatz zu realisieren, also Szenen aus der Ich-Perspektive zu implementieren, um Fans der Casual Games anzuziehen. Ein Feature, was durch die Community gestützte Entwicklung entfiel, da es Fans des Originals negativ aufstieß. Nichts desto trotz fanden die zusätzlichen Bildschirme in Form neuer First-Person-Puzzles Einzug ins Spiel. So durfte Gabriel z.B. auf dem Altar des Voodoo-Museums einen Peilsender im Sekey Madoul verstecken oder konnte auf dem Tresen seines eigenen Buchgeschäfts von Grace Hintergrundwissen zu bestimmten Gegenständen abfragen.

Eine weitere Überarbeitung bedurften die verschiedenen Charaktere des Spiels. Gabriels Aussehen veränderte sich damals mit jedem Spiel. Für das Remake orientierten sich die Phoenix Online Studios daher an den späteren. Ähnlich erging es Burg Ritter, die in The Beast Within genauso gänzlich überholt wurde und sich fürs Remake dessen Style unterwarf. Und selbstverständlich erstrahlten sämtliche Charakter-Animationen des Spiels durch realistisches Motion-Capturing. Was aufgrund des geringen Budgets jedoch auf einer Reihe von Sony Playstation Eye Kameras in Gareth Fanns Garage realisiert wurde. Gareth war Phoenix leitender Animationskünstler.

Durch die deutlich kürzere Entwicklungsspanne, des Gabriel Knight Remakes, erschien dieses als erstes, im Oktober 2013. Moebius folgte im April 2014. Doch abseits der initialen Spenden, verkauften sich beide Spiele vom Release an kaum. Ähnlich wie die Quest for Glory Fortsetzung Hero-U der Coles oder Ron Gilberts Pixel-Art Adventure Thimbleweed Park, lagen die Spiele wie Blei in den Verkaufsregalen. Sie bewiesen einmal mehr, dass die Adventure-Gemeinde zwar sehr lautstark auf sich aufmerksam machte, jedoch wenig Kaufkraft besaß. Jane Jensen blieb mit mehreren hunderttausend Dollar investiertem Eigenkapital zurück. Ihr Traum eines zweiten Sierra Online Adventure-Studios war endgültig ausgeträumt. Im Mai 2016, zwei Jahre nach Moebius Erscheinen, schloss das Pinkerton Road Studio offiziell die Pforten. Ihre Webseite und die damit verbundenen Foren gingen offline.

Jane Jensen wandte sich erneut der Schriftstellerei zu. Sie hat bis heute über 30 Romane herausgebracht.

Einzelnachweise:

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