Während all dieser Arbeiten experimentierte das Reflections Team u.a. mit prozedualen Animationenstechniken. In einer dieser kleinen Demos entstand Bud. Ein charmanter kleiner Spielzeugroboter mit dem sich jeder im Team sofort verbunden fühlte. Jeder der Bud steuerte, liebte es, wie er die Hände individuell kontrollieren und damit eine Wand hochklettern konnte. So entstand langsam ein Spiel um Bud herum. Ein Spiel das von einer kleinen acht Mann Gruppe im Refelctions Studio zur Unterhaltung des gesamten Teams gemacht wurde. Sie liebten Geschichten wie Per Anhalter durch die Galaxis und Wall-E und so wurde es zu Grow Home. Ein Spiel das minimalistisch niedrige Polygonzahl mit Physikbasiertem Gameplay verband. Grow Home wurde ein dreidimensionales Abenteuerspiel aus der Third Person bei dem Roboter BUD die Aufgabe bekam seinen Heimatplaneten mit Sauerstoff zu versorgen, in dem er eine gigantische Bohnenstaude zwei Kilometer hoch wachsen ließ. Dafür musste er an der Pflanze herum klettern, Samen einsammeln und das Wachstum in Richtung von Energiefelsen lenken.
Nachdem es sich Ubisoft intern extremer Beliebtheit erfreute, beschlossen sie Grow Home zu veröffentlichen. Das Spiel wurde jedoch nicht mit den Ubisoft typischen Tools erstellt, sondern entstand in der kostengünstigen Allzweck Engine Unity. Den Weg wählte das Team ebenso für den Vertrieb. Grow Home wurde kein Uplay Spiel, sondern im Februar 2015 für 8 Euro über Valve’s Steam Plattform angeboten. Dort verkaufte sich die Microsoft Windows Version mehr als 450.000 Mal und in Folge dessen wurde es für Linux und Playstation 4 konvertiert.
Angetrieben von diesem Erfolg ging bei Reflections der Nachfolger Grow Up in Produktion. Welcher ein sehr ähnliches Spielprinzip verfolgte. Dieses Mal musste BUD Pflanzen wachsen lassen, um damit an Teile seines Schiffes MOM zu gelangen, die bei einem Crash auf dem Mond explodiert war. Als neues Feature konnte BUD 24 Pflanzenspezies scannen, die ihm einzigartige Fähigkeiten verliehen. Neben einem Starter-Jetpack konnte BUD dadurch Seifenblasenähnliche Ballons erschaffen und daran über weite Distanzen fliegen oder sich von Pflanzen durch die Luft katapultieren lassen. Grow Up bekam mit 71% gegenüber den 75% Wertungen des Vorgängers nicht mehr ganz so gute Bewertungen und verkaufte sich auch etwas schlechter. Aber Ubisoft ließ das Miniteam dennoch ein drittes Spiel programmieren. Während Reflections hauptsächlich dem Montreal Studio bei Watch Dogs 2 und dem Paris Team bei Ghost Recon Wildlands half.
Wohingegen die beiden Pflanzenwachstum-Spiele gänzlich ohne Waffen und Gegner auskamen, sollte die ungewöhnliche Idee mit Überraschungseffekt das genaue Gegenteil sein. Atomega wurde ein 8-Personen Arena-Shooter, bei dem der Spieler Masse gewinnen konnte und dadurch wuchs. Diese Masse konnte schlichtweg durch einsammeln von herumliegenden Blöcken gewonnen werden, oder in dem sie anderen Spielern gestohlen wurde. Durch diese gewonnene Masse konnten die Spielfiguren in verschiedene Exoformen transformiert werden. Jede Exoform hatte verschiedene Eigenschaften und Größen, wodurch sie andere Orte der Karten erreichen konnte. Das Ziel eines Matches war nach 10 Minuten die meiste Masse zu haben. Atomega wurde Ende September 2017 für Windows veröffentlicht und bekam ein Metacritic Rating von 65 Punkten. Die Masse des Reflections Teams fristete währenddessen immer noch in der Rolle eines Support-Studios, welches zuletzt Ubisoft San Francisco beim zweiten South Park RPG geholfen hat.
Reflections Gründer Martin Edmondson machte 2016 wieder von sich reden, als er mit dem 7-köpfigen Heavy Spectrum Entertainment Team für Sony an dem Remake von Shadow of the Beast arbeitete. Womit er sich ansatzweise seinen letzten Videospieletraum erfüllte, Shadow of the Beast in eine Art God of War Game zu verwandeln. Obwohl es grafisch deutlich besser aussah und für das Kampfsystem gelobt wurde, bekam es ähnlich wie Atomega lediglich eine Durchschnittswertung von 66%. Was u.a. auf die gerade mal 3-stündige Spielzeit zurückzuführen war. Aber wenn es euch nun nach Shadow of the Beast verlangen sollte, enthält die PS4 Neuauflage ebenso das Originalspiel von 1989.