Apogee / 3D Realms – Die Erfinder der Shareware-Spiele

by Pandur
Duke Nukem ballt die Fäuste

Am 26. Januar 2009 stieg George mit einer aktuellen Kopie des Spiels ins Flugzeug, um Duke Nukem Forever ihrem Publisher Take-Two in New York zu demonstrieren. Der Hintergrund war, dass Apogee mittlerweile 20 Millionen Dollar in das Spiel gesteckt hatte und pleite war. Sie brauchten weitere 6 Millionen Dollar, um es zu vollenden. Aber Take-Two lehnte ab. Sie boten Apogee 2,5 Millionen Dollar sofort und weitere 2,5 wenn es fertig sei. Scotts und Georges Reaktion darauf war, dass sie im Mai 2009 das 3D Realms Label offiziell einstellten. Sie entließen sämtliche 3D Realms Angestellten und verkündeten nur noch über andere Labels Spiele zu produzieren. Von dem Moment an verklagten sich beide Firmen gegenseitig. Take-Two wollte zunächst die 2,5 Millionen plus die 400.000$ Startkapital zurück und den Quell-Code des Spiels haben. Apogee entgegnete, dass nie ein Veröffentlichungsdatum schriftlich festgehalten wurde und sie somit keine Schuld träfe. Take-Twos Klagen schaukelten sich bis auf 12 Millionen Dollar hoch. Eine Summe, die sie angeblich an Infogrames für die Duke Nukem Forever Rechte gezahlt hatten, als diese die GT Interactive IPs versteigerten.

Die Duke Nukem Forever Entwicklung stoppte trotz allem jedoch nicht. Neun ehemalige Teammitglieder, angeführt von Allen Blum, führten die Programmierung von zuhause aus fort. Die Gruppe gründete später Triptych Games, welche sich im gleichen Gebäude wie Gearbox ansiedelte. Gearbox Software war durch die Half-life Erweiterungen entstanden, aber ihr Gründer und CEO, Randy Pitchford, hatte seine Karriere bei Apogee und der Duke Nukem 3D Produktion begonnen, weshalb er den Duke nicht sterben lassen wollte. Gearbox finanzierte die Weiterentwicklung von Duke Nukem Forever. Randy regelte außerdem die rechtliche Lage mit Take-Two Interactive. Wodurch Duke Nukem Forever tatsächlich am 10. Juni 2011 mit T2s Tochter 2K Games als Publisher erschien.

Die Shadow Warrior Schöpfer Jim Norwood und Frank Maddin wirkten 2013 als Designer an der Neuauflage des Original-Spiels mit und 2016 ebenso beim Nachfolger Shadow Warrior 2. Build-Engine Programmierer Ken Silverman lieferte dem Flying Wild Hog Studio die passende Engine dafür. Neben abgedrehten Sprüchen und ebenso unterhaltsamen Zwischensequenzen, bot es ein Arsenal von über 70 Waffen.

Scott Millers ursprüngliche Firma Apogee Software, Ltd. gibt es heute nicht mehr. Scott verkaufte den Namen sowie die meisten Rechte an seinen und Georges langjährigen Freund Terry Nagy, der wiederum die Apogee Software, LLC. gründete. Das neue Apogee fokussierte sich zunächst auf Mobile Versionen der früheren Spielehits. Als sich 2010 in Dänemark ein Fanprojekt an einer Reloaded Version von Duke Nukem 3D versuchte, kontaktierten Scott und Terry sie für eine Kooperation. Da die Duke Nukem Rechte weiterhin bei Gearbox Software lagen, überzeugten sie das Team stattdessen ein Rise of the Triad Remake zu programmieren, was die dänischen Slipgate Studios 2013 fertigstellten. Anschließend begann Slipgate doch wieder mit der Produktion eines weiteren Duke Nukem Spiels, was den Titel Duke Nukem: Mass Destruction bekommen sollte. In Folge der Klage von Gearbox wechselte der Hauptcharakter des Spiels jedoch zu „Shelly Harrison“ einem früheren Duke Begleit-Charakter und das Spiel erschien als Bombshell. Durch eine Kickstarter Kampagne finanzierten Apogee und Slipgate Studios als drittes Spiel den Action-Platformer Rad Rodgers, der die Unreal Engine 4 benutzte. Aktuell hat Apogee bzw. 3D Realms mit Ion Maiden einen Vorgänger zu Bombshell in Produktion, der einen sehr bizarren Look besitzt, da er auf einer aufgebohrten Version von Ken Silvermans damaliger Build-Engine basiert.

Einzelnachweise:

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