Ensemble Studios Historie – Der große Echtzeit-Strategie-Krieg

by Pandur

Ein halbes Jahr vor dem Galactic Battlegrounds Release besiegelte Tony, beim Abendessen im Fish Café von Redmond, Microsofts Kauf der Ensemble Studios. Ähnlich des Publishing Vertrags fürs erste Age of Empires fing Microsoft bereits 1997 mit Übernahme-Angeboten an. Nannte jedoch nie Zahlen, die Tony in Erwägung zog. Der Ensemble Studios Gründer legte für sich bereits Jahre zuvor fest, das Videospiel-Studio nicht unter 100 Millionen US Dollar zu verkaufen. Genau die Summe schlug er beim Blick über den Lake Washington raus. Für Tony setzten sich die 100 Millionen Dollar aus bisherigen Einnahmen, der investierten Zeit und dem Potential des Studios zusammen. Letzteres überschätzte Microsoft zu dem Zeitpunkt geringfügig. Denn mit den Age of Empires Verkaufszahlen im Millionenbereich innerhalb der Release Monate, rechneten sie für den nächsten Titel die Verkaufsstatistik würde beinahe 90° in die Höhe schießen. Sie verstanden nicht, was für eine Anomalie Age of Empires 2 repräsentierte! Streng genommen erreichten Echtzeit-Strategiespiele zur Zeit der Microsoft Akquise bereits ihren Zenit. Westwood Studios Tiberian Sun verkaufte bereits nur ein Drittel seiner Vorgänger und selbiges galt für Red Alert 2. Blizzard Entertainment sollte mit WarCraft III: Reign of Chaos im Folgejahr noch mal einen Höhenflug von drei Millionen Verkäufen erreichen. Aber allgemein neigte sich die Ära der RTS, ungeachtet Microsofts Erwartungen, bereits dem Ende entgegen.

Kurzfristig änderte sich durch die Übernahme für Ensemble Studios Mitarbeiter kaum etwas. Zwar gab es von da an Performance Reviews und ein Rang System für Angestellte, aber die Ensemble Studios durften in ihren texanischen Büros verweilen und Tony blieb der Studioleiter. Ein Erfolg, der FASA Interactive Gründer Jordan Weisman zuzuschreiben war. Denn in der Vergangenheit zerstörte Microsoft akquirierte Studios wie Access Software oder eben FASA Interactive durch die Assimilierung in ihre Firmenstruktur. Weshalb Jordan bei Microsofts Bungie Übernahme für letztere in die Bresche sprang und deren Erhalt als unabhängiges Studio bewirkte. Ein Sieg, der sich auszahlte und nun den Ensemble Studios zu Gute kam.

Die negative Seite der Übernahme lag jedoch in Microsofts Kategorisierung der Studios. Sandy Petersen leitete, parallel zu Ensembles nächstem RTS Projekt, die Produktion eines Ratchet & Clank ähnlichen Platformers. Nur dass die Hauptcharaktere dieses Bam! betitelten dreidimensionalen Jump ’n‘ Runs Spence und Knuckles hießen. Da Microsoft zeitgleich jedoch Nintendo Rare abkaufte, kategorisierten die Redmonder diese als ihr Action-Game-Studio und Ensemble war halt das Strategiespiel-Studio. Weshalb der Konzern Bam! einstellte. Ironischerweise wurde Rare’s folgendes Xbox Spiel, Grabbed by the Ghoulies, der Tiefpunkt deren Produktpalette und was danach folgte, war nicht mal mehr ein Action-Game.

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